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Allmählich aber wurde es, vielleicht durch die mit
den Perserkriegen angebrochene unruhige Zeit veranlasst,
anders; die Hingabe an die Göttinnen wurde schwächer,
die Gaben gerieten in bewusste oder unbewusste Ver-
gessenheit, und Opfer wie Weihgeschenke konnten nicht
mehr reichlich gebracht werden. Es wurde nötig, den
Brauch der Väter durch Gesetz zu ordnen, so dass der
Staat eingriff und ein Dekret erliess, wohl zur Zeit des
Niciasfriedens, sicherlich nicht vor 434, sondern etwa
419 17, nach welchem alle Athener und alle Bundesgenossen
fortan „von 100 Medimnen Gerste einen Hekteus ('/eoo des
Betrages), von derselben Menge Weizen einen halben
Hekteus an die Göttinnen zehnten" sollten. (Herolde
möchten in die einzelnen Städte gehen, um dies zu ver-
künden, und auch der Hierophant und Daduchos sollten bei
den Mysterien die Hellenen auffordern, den Göttinnen zu
zehnten. In Attika sollten die Vorsteher der Gemeinden
(Demarchen) das Getreide eintreiben und an die Hieropoien
abliefern, bei den Bundesgenossen selbstgewählte Beamte
die Ablieferung vollziehen.' „Der Rat wird auch allen
anderen hellenischen Städten, soweit es ihm thunlich er-
scheint, mitteilen, wie fortan die Athener und die Bundes-
genossen zehnten wollen, und sie einladen, sich anzu-
schliessen, falls es ihnen so beliebt," Und die meisten
nahmen29) teil; die es an Pünktlichkeit fehlen Hessen,
mahnte das Orakel zu Delphi (Isoer. Panegyr. 28 — 31
[i. J. 380] Ovid. Metam. 5. 645). Das Gesetz erreichte
seinen Zweck; hatten die Hieropoien 421 20 nur 6 und
420/19 nur 31 Drachmen ans dem Ertrag des Zehnten
abgeliefert, so konnten die htionhm 'E).avoiv6d-ev im Jahre

29) Isoer. Paneg. 31: oft (isv yuo 7il8tarai tcov Ttöltav vnofi-
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