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und Fackeln in den Händen.59) Alle gingen zu Fuss.
Nach und nach kam die Sitte auf, dass reiche Frauen auf
dem Wagen fuhren, und andere machten es nach, aber der
Redner Lycurg, bald nach 400 vor Chr. geboren, setzte
es durch, dass das Fahren bei Strafe von einem Talent
= M. 4500 verboten wurde. Weithin war der Weg mit
Menschen und Eseln, welche das Gepäck trugen, bedeckt;
er war 4 Stunden lang, wurde aber dadurch, dass man
unterwegs bei verschiedenen Denkmälern und heiligen
-Stellen mannigfache Kultushandlungen vornahm, wie bei
den Katholiken an den aufgestellten Altären, den Sta-
tionen der Wallfahrt und dadurch, dass man beim Ueber-
gang über den Fluss Cephisus zur Erinnerung an die
Scherze der Jambe allerhand Neckereien und neckische!
Spiele (Aristoph.Frösche,386) (Gephyrismen genannt) trieb,*
3- oder 4 fach länger. Auch wurde an der Grenze, wo der Zug
eleusinisches Gebiet betrat, bei Krokonsburg den Mysten
von den Männern der Krokoniden, Nachkommen von
Krokon,60) dem Sohne des Triptolemos, je ein scharlachner
Faden i/oo'/.n um die rechte Hand und den linken Fuss
gebunden, wasTvTeTlZeit g^kosteTTiaben "mag" TCh~~gehe
wohl nicht fehl, wenn ich annehme, dass die Krokoniden
die Bänder einigen umlegten, im allgemeinen aber sie
den Mysten zur Selbstumlage verteilten und nur denen

59) Himerius Or. VII, 2 (ed. Dübner 1849): 'HXUo Mi&9a ipv-
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nalösg AnöXXavog (cpcög Lobeck, Agl. p. 1094, cog ed.).

60) v. Wilamowitz-Moellendorff spricht im Hermes 1887, Bd. 22,
120 Anm. unter „Demotika der attischen Metöken" über den Wohn-
ort Krokon's und urteilt, dass Krokon sowohl in der Ortssage der
thriasischen Ebene, als in der der Skamboniden vorhanden sei.
 
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