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innig- auf der Gottheit Schutz81) und reichen Segen, und
haben gern für diese besondere Auszeichnung höhere Ge-
bühren oder Geschenke gegeben, auch zur Feier des Tages
selbst Geschenke erhalten. Der Hierophant weihte den
Knaben, die Hierophantin das Mädchen, und von diesem
geht die Weihe auf die anderen Mysten über, die wir uns
als durch gegenseitige Handreichung unter einander ver-
bunden gleichsam wie eine Kette zu denken haben. Ein
besonderer Denkstein wird dem Knaben gesetzt und in
der Inschrift seine Name genannt, Mag sein, dass
dies zur Erinnerung an den jungen Königssolm dienen
soll, welchen Demeter nachts in das Heerdfeuer hielt,
um ihn unsterblich zu machen. Mit dem Kinde sind alle
Mysten geweiht und bewahren, durchdrungen von alle
dem, was sie gehört und gesehen haben, den feierlichen
Augenblick in ihren Herzen. Diener setzen den neu
Eingeweihten Myrtenkränze auf (Gustav Anrieh, Das
antike Mysterienwesen in seinem Einfluss auf das Christen-
tum, Göttingen 1894. p. 214 und die Anzeige in der deut-
schen Litteraturztg. Nr. 8, p. 284 von E. Preuschen, 1896).
Der Hierophant steht ruhig am Altar. Da fängt es an
in dem Saale hell und heller zu werden, ein wunder-
bares Licht erstrahlt, freundliche Gegenden und grünende
Wiesen werden sichtbar, heilige Gesänge ertönen und
wechseln ab mit weihevoll langsam gesprochenen Worten
des Priesters; heilige Erscheinungen wecken beseligende
Anschauungen und selige Euhe zieht in das Gemüt des

81) Traf solchen Knaben ein Unglück, so war des Leides mehr,
weil die Götter ihn nicht geschützt hatten. So klagt Himerius Or.
XXIII, 8, 33: OifiOL J/jfirjxfQ nal K6qrj, xbv dtp' hör lag ovx tzrjQrj-
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