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sänge mit dem Hierophanten, dessen schöne Stimme viel
zur Verinnerlichung der Stimmung- beitrug-. In frommer
Andacht schauen die Mysten zu ihm auf und lauschen
dem Liede. Den Eindruck aber, welchen diese Schau-
stellung macht, kann nur der nachfühlen, der in Andacht
mit den Gläubigen zur Anbetung niedergefallen ist, oder
der Pilger, der nach langer Reise das Bild des Heiligen,
den er gesucht hat, erblickt und vor ihm in die Knie sinkt,
betend um Bewahrung vor körperlichem Leid oder um
Kettung seiner Seele. Nach der Schaustellung folgten
einige überleitende Worte des Hierophanten und hierauf
ein Schauspiel, das die Priesterbeamten zum teil mit
pantomimischem Tanze aufführten; es stellte dar die
Lebensschicksale der Persephone und der Demeter; das
Spielen auf der Wiese, die Entführung durch Hades,
die Vermählung, das Eeich der Unterwelt, das Umher-
irren der Mutter, ihre Aufnahme in Eleusis, die Mittei-
lung des Helios, den Zorn der Göttin, die Not der Men-
schen, die Botschaft des Hermes, die Wiederkehr der
Tochter, die Gabe des Ackerbaus, die Einrichtung der
Mysterien, bis zuletzt das Elysium mit seinen Seligkeiten
das heilige Drama schloss. Es waren dabei der Hiero-
phant als Weltregierer, der Daduchos, der Hierokeryx
und der Epibomios als Sonne, Mond und Götterbote (p. 19)
in Thätigkeit, und andere Personen, alle in Masken, die
hier ebenso Verwendung fanden, wie bei jeder anderen
dramatischen Vorstellung. „Wollte man eine Sonne oder
den Raub der Kore durch Hades vorführen, so bedurfte
es gerade hier einer scharfen Charakteristik der Person,
um den schauenden Gläubigen die Situation verständlich
zu machen und auf sie zu wirken" (Koerte, Archäol. Mit-
teilungen. Athenische Abteil. 1897, p. 365). Zuletzt teilt der
Hierophant noch das Passwort Hye kyess) (vs xve) mit und

88) Lobeck, Aglaopb. p. 782 über vs tokvTs und vs v.vs. —
Origenes baer. ref. V, 7, p. 104: rovrö cprjGiv, b&zi tb fisyu nai
 
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