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Reichtum verleiht (Hymn. Cer. v. 487 — 489 übers, v.
Seelich).

Und so heisst es nun in Hymn. Cer. v. 481 (Lobeck:
Aglaophamus, Königsberg 1829, p. 69):

„Selig, wer dieses geschaut von den erdgehornen Menschen.

Wer aber unteilhaftig der Weihen, wer ihrer entbehrt.

Nicht hat er gleiches Geschick als Toter im nebligen Dunkel."

(vgl. Eohde, Psyche p. 259), und bei Pindar (ed. Tych.
Mommsen p. 470 fragm. 106, 128 H. p. 625 B.)

„Selig, wer dieses geschaut hat, wenn er steiget

In die hohle Erd'. er kennt des Lebens Ende

Und kennt auch den von Zeus verliehenen Anfang des Lebens."93)

Sophocles (497 — 406) sagt deutlicher (Plut, de audiend.
poet. 3. fragm. 719 Dindorf):

„Dreimal selig jene Sterblichen, welche diese Weihen
geschaut haben, wenn sie zum Hades hinabgehen; ihnen
ist allein ein Leben in der Unterwelt, den anderen eitel
Drangsal und Not (vgl. Plato Phaedon 69, cap. 13).94)'1

93) Pindar fragm. 116, 128 H. p. 625 B. (ed. Boeckh &or)voi
X. 8).

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Worte, die sehr verschieden gedeutet werden (Rohde, Psyche1 p. 269),
aber wohl weder auf die Seelenwanderung (vgl. Piaton Menon p. 86
B.: trjv filv ipv%i]v zözt (itv zzIsvtccv, zozb öl ndliv ytvtG&cu), noch
auf Unsterblichkeit (s. p. 70) der Seele zu beziehen sind (Lobeck, Agl.
1, 69, 73, 74), sondern auf die höhere Einsicht, welche die Mysten vom
Anfang und Ende des Lebens, d. h. vom Lebenszweck gewonnen
haben (vgl. Initiaque ut appellantur, ita revera principia vitae cognovi-
mus. Cic. legg. 2, 14, 36. Lobeck, Aglaoph. S. 898).

94) Wer aber nicht eingeweiht war, der lag im schmutzigen
Sumpf, war den Erinyen preisgegeben; die Empusa erschreckte ihn
(vgl. Stobaeus p. 76). Piaton Phaedon cp. 13, p. 69 C. cum n. Stall-
 
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