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aufwärts steigend zu dem Tempel führt, in welchem die
Mysterien gefeiert wurden, zu dem Telesterion (Weihe-
saal). Man unterscheidet drei Bauperioden. Das älteste
Telesterion der Eleusinier, dann den Weihesaal des Pisi-
stratus und Solon, zuletzt den grossen Tempel der Römer-
zeit. Letzterer hatte auf allen Seiten eine sechs Fuss
dicke glatte Mauer; sein innerer Raum bildete zur Zeit
Hadrians einen einzigen Saal im Quadrat von etwa 52 m,
so dass sein Flächeninhalt 2704 qm betrug (genauer
2717) und hatte eine Decke, die von 42 Säulen, je 7 in
6 Reihen, getragen wurde. In der Mitte der Bedachung
war eine Lücke (önalov). Die Basen der Säulen sind
noch an Ort und Stelle. Darüber waren ähnlich wie
im Parthenon kleinere Säulen, welche das mit Ziegeln
aus weissem Marmor bekleidete Dach trugen. An der
einen Seite dieses Telesterions ragt ein Felsstück in den
Saal, auf dem vielleicht Demeter das Jahr lang sass,
welches sie im Tempel zubrachte (Hymn. ('er. 305); viel-
leicht diente es zu scenischer Darstellung. Philios kon-
struiert sich einen Oberstock über einem Teile des Weihe-
saales und verlegt dorthin das Anaktoron1 os) (das heilige
Zimmer), zu dem eine Treppe geführt habe, und nimmt
an, dass das xazaßdoiov (der Eingang in den Hades),
den vielleicht eine Schlucht, ein Erdspalt oder eine Höhle
bildete, möglicherweise ausserhalb gelegen habe; er sei
noch nicht gefunden. (Vgl. auch 0. Gruppe p. 54, A. 9.)
Desgleichen wird hier ein Tempel des Triptolemos,109)

108) Preller-Robert4 1894, I, 2, p. 793 hält das xtUoTr,Qiov, den
grossen Weihetempel, für identisch mit dvdxtogov. - - 0. Gruppe
p. 54 sagt über die ccvü-ktoqcc • „das sind wohl kleine Kapellen, welche,
wie aus der Analogie anderer Kulte mit Wahrscheinlichkeit ge-
schlossen wird, plötzlich enthüllt wurden und die Gottesbilder im
Fackelglanz plötzlich vor den Gläubigen zeigten.;'

109) 0. Kern. Berlin, Archäol. Gesellschaft. B. Ph. Wochenscbr.
1896, Sp. 1153 sucht den Triptolemostempel innerhalb des Temenos
im sog. Plutonion.
 
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