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Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Hrsg.]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 1): Die Unterherrschaft — Sondershausen, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.19416#0022

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Abtsbessingen,

Pfarrkirchdorf mit 686 Einw., Altgau, 19,4 km südwestlich von Sondershausen, hat
seinen Namen Abts-Bessingen davon erhalten, dass es dem Abt von Fulda lehnpflichtig
war; ein angrenzendes, aber im Preussischen gelegenes Dorf heisst im Gegensatze
Freien -Bessingen.

Urkundliche Namensformen des Dorfes: 874 Bezzinga, 1150 Abbechelingen,
1268 Abbetisbezingen, im 15. Jahrhundert: Abtsbessingen, Abtisbezingen,
Aptisbessingen, Aptisbissingen und später Bezhingen, Bezzingen. — Jetzt
nennt man das Dorf kurzweg Bessingen.

Nach dem Dorfe nannte sich ein Adelsgeschlecht, welches vom 13. bis 16. Jahr-
hundert in mehreren schwarzburgischen Orten, besonders lange Zeit in Berka a. d. Wipper,
begütert war. — Ein Glied dieser Familie, Cunemund von B., war 1424 Domherr
im Stift Jechaburg.

Die Kirche St. Crucis, Archidiaconat Jechaburg*), sedes Marksussra, ist 1703
neu erbaut worden. — Erwähnenswerth sind zwei der Kirche gehörige Vasen, welche
derselben 1756 nach einer Inschrift an der untern Seite des Fusses von J. G. Kiel ver-
ehrt wurden und besonders insofern von Interesse sind, als sie aus der von 1739 bis
1769 dort bestandenen fürstlichen Porcellanmanufactur stammen. Darauf deutet
wenigstens die Gabel (y) aus dem fürstlichen Wappen, die sich an der untern Seite
des Fusses befindet. Die Vasen sind von gelber Farbe und haben an beiden Seiten,
am Fusse und Bande Malereien, Blau auf weissem Grunde. Sie haben eine Höhe von
je 0,24 m, in der ausgebauchten Mitte eine Weite von je 0,39 m und waren ursprüng-
lich mit je zwei Henkeln versehen; an der einen fehlt jetzt ein solcher.

Von den drei Kirchenglocken, die sich durch ihr harmonisches Geläute vor
vielen der Umgegend auszeichnen, hat die grosse von 1,26 m unterem**) Durchmesser
folgende Inschrift:

VERBVM DOMINI MANET IN ÜTERNVM. ANNO 1775. IOH. GEO. & 10H. GODOF.
VLRIC1 APOLDA.

Die mittlere von 1,7 m Durchmesser hat die Inschrift:

anna hnmini milfo|imn quahittng^n^firao xtn Mi« paßf mattn,aw>% f ar~
iura tfl f|öt opus nfanna * raa%us raattctis luras iuljannss *

*) Da alle Kirchen und Capellen der Unterherrschaf't mit Ausnahme weniger zum Archi-
diaconat Jechaburg gehörten, so wird bei den Kirchen und Capellen der übrigen Ortschaften nur
die sedes angegeben werden:

**) Bei der Angabe des Durchmessers der Glocken ist immer der untere zu verstehen,
 
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