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Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Hrsg.]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 1): Die Unterherrschaft — Sondershausen, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.19416#0027
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Allmenhausen. —

Badra und die Domaine Numburg.

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Höningen, 1292, 1319 und 1341 Hoynge und Hoyngen, 1417 Hönnige, Ho-
nigen, 1448 Hönigen. — Das Jechaburger Archidiaconatsregister führt es unter den
Orten auf, welche zur sedes Marksussra gehörten, und bezeichnet Marolderode, ein
unweit davon gelegenes preussisches Dorf, als filia von Hönnige; 1448 wird es urkund-
lich eine Wüstung genannt.

In der Nähe von A. und vielleicht sogar in seiner Flur dürfte noch eine andere
Wüstung zu suchen sein, obwohl kein Flurname dies bestätigt. Es ist dies Erbes-
rode oder Ebesrode, welches in den Jechaburger Urkunden von 1133 und 1139 in
Verbindung mit Allmenhausen vorkömmt. In der ersterwähnten heisst es vom Erz-
bischof Adelbert I. von Mainz: Henrico Gigeburgensi preposito contulimus duas deci-
maciunculas, unam in Almenhusen, alteram in Erbesrode, — und in der zweiten be-
stätigt der Erzbischof Adelbert II. von Mainz jene Schenkung seines Vorgängers mit
den Worten: Decimas quoque in villis Ebesrode et Almenhusin connrmamus.

Ausser den vorgenannten soll nach der Meinung einiger auch das ebenfalls der
sedes Marksussra angehörige Dorf Algesrode alias Abswenden, welches aber 15G6
bereits als desolat bezeichnet wird, in der Allmenhäuser Flur gelegen haben; doch ist
dies bis jetzt nur eine Vermuthung geblieben.

Badra und die Domaine Numburg.

Badra, Pfarrkirchdorf mit inclusive Numburg 782 Einw., Nabelgau, 9 km
nordöstlich von Sondershausen, liegt an der Sondershausen-Kelbraer Chaussee und in
einem kleinen Thale, welches südlich und nördlich von nicht unbedeutenden Höhen
begrenzt wird.

Urkundliche Namensformen: Dorf zu der Aue, Dorf bei der Aue,, 1197
Badere, 1253 Badera, 1341 das Dorf zu Badere, später Badra; im Volksdialekt:
Bader.

Nach dem Dorfe nannte sich eine adelige Familie: von Badere, Badre und
Bader, welche auch daselbst begütert war, und von welcher viele Glieder in Urkunden
des Stifts Walkenried mit der Bezeichnung famuli vorkommen. Ein Glied dieser
Familie, Johannes de Badere, war 1414 officialis ecclesiae Jechaburgensis.

Die Kirche St. Spiritus, sedes Frankenhausen, ist samt dem obern Theile
des Thurmes 1721 neu erbaut worden. An der innern Südseite derselben befindet
sich auf einer eingemauerten Steinplatte folgende aus Jesaia XXVI., 20. genommene
Inschrift:

GEHE HIN MEIN VOLK IN DEINE KAMMER VND SCHLIESE DIE THVR NACH
DIR ZV VERBIRGE DICH EINEN KLEINEN AVGENBLICK BIS DER ZORN FVR
VBER GEHE.

Da jeder weitere Zusatz fehlt, so weiss man weder Veranlassung, noch Zeit,
denen sie ihren Ursprung verdankt. Wahrscheinlich stammt der Stein mit jener In-
schrift noch aus dem vorigen alten Kirchengebäude.

Ursprünglich hatte B. nur eine kleine Capelle, welche die filia von der Kirche
zu Steinthaleben war. Da. aber der Weg nach der letztern zum Besuch der Messe
 
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