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Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Hrsg.]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 1): Die Unterherrschaft — Sondershausen, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.19416#0041

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Bendel eben.

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die Kreuzigung und Auferstehung Jesu darstellend; sie scheinen Seitenflügel
eines Altarschreins zu sein und mögen dem 15. oder 16. Jahrhundert angehören.

Am westlichen Ende der Kirche, links vom Eingange, steht ein alter tragbarer
Beichtstuhl aus der katholischen Zeit mit schiebbaren hölzernen Gitterfenstern ver-
sehen. An dem untern Theile der Vorderseite finden sich Darstellungen von solchen
Handlungen, für die Busse zu thun war, z. B. von einem Zweikampfe.

Die drei Kirchenglocken mit 1,17,—1 und 0,60 m Durchmesser sind alle-
samt alt, ja die mittlere, welche im Jahre 1323 gegossen wurde, ist unter den datirten
Glocken der TJnterherrschaft die älteste.

Die grosse Glocke hat folgende Inschrift (s. Fig. 5):

Fig. 5.

*Tfi*5ionF*rriftwiriiiiainjiaff?

Die Inschrift der mittlem Glocke ist (s. Fig. 6):

Fig. 6.

TTvc v 5 r j • uec ei t ce • ^ e i nR iceJ^fJ^
bereue Q.ve$Ten\j-fvSA efc°

Die kleine Glocke ohne Inschrift ist ihrer schlanken Form nach älter, als die
beiden grössern.

Nach B. eingepfarrt ist die Feldmühle, südöstlich davon gelegen.

Profangebäude. Zu den ältesten und ansehnlichsten Profangebäuden, welche
sich ehemals zu B. befanden und urkundlich mehrfach erwähnt werden, gehören das
Schloss und drei Edelhöfe, von welchen letztern je eins den Rittern von Bende-
leben, von Kannawurf und von Tütcherode gehörte. Bis auf den Tütcheröder
Hof sind alle diese Gebäude verschwunden, aber auch das letztgenannte, welches nach-
mals Sitz des dortigen Patrimonialgerichts war und nach Aufhebung desselben dem
gutsherrlichen Gärtner zur Wohnung angewiesen worden ist, bietet in Rücksicht seines
Baustils nichts Bemerkenswerth.es dar.

Dorf und Schloss B. waren im 11. Jahrhundert im Besitz der Grafen von
Beichlingen, 1347 verpfändeten sie Beides an die Grafen'von Honstein, Herren
zu Sondershausen. Als aber Graf Gebhard von Beichlingen 1377 seine ganze
Grafschaft theils an die Grafen von Schwarzburg, theils an den Markgrafen
Friedrich von Meissen und dessen Bruder, den Landgrafen Balthasar von
Thüringen, verkaufte, erhielt letzterer als seinen Antheil Dorf und Schloss Bende-
 
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