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Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Hrsg.]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 2): Die Oberherrschaft — Sondershausen, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.19417#0020

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Der Bezirk Arnstadt.

Arnstadt,

Stadt und Badeort mit 11 533 Einwohnern, im Gau Längewitz,*) die grösste
Stadt des Pürstenthums Schwärzturg-Sondershausen, mit einem fürstlichen Schlosse
und einer fürstlichen Domaine, unter 50° 50' nördl. Breite, 28° 36' östl. Länge von
Ferro und 280 m über der Ostsee, liegt in einer reizenden und sehr gesunden
Gegend — am nördlichen Ausgange des sog. Plaue'schen Grundes und theils am
Fusse, theils am Abhänge der Altenburg, eines 398 m hohen Flötzkalkberges, der
dort ziemlich steil abfällt, und, mit Ausnahme einer kleinen Anzahl von Gebäuden, am
linken Ufer der Gera —. Ein Arm der Gera, der sog. Mühlgraben, durchfiiesst
einen Theil der Stadt, die wilde Weisze umfiiesst deren Nordwest- und Nordseite,
während ein Arm derselben, auch Weisze genannt, mitten durch dieselbe fliesst; die
beiden letztgenannten vereinigen sich unterhalb der Stadt mit dem Mühlgraben, der
sich zwischen Arnstadt und Eudisleben wieder in die Gera ergiesst. —

A. ist Stationsort der Neudietendorf-Ilmenauer resp. -Eitschenhäuser Eisenbahn
und Anfangsstation der Arnstadt-Ichtershäuser Secundärbahn. —

Urkundliche Namensf'ormen der Stadt sind: 704 Arnestati, 726 Armi-
stadi, 954 Arnestat, Aranstedt, Arnstetten, 1176 Amstete, 1182 Arnestete,
Arnestedde, 1263 Arnestede, 1266 Arnisthede, 1273 Arnistede, Arnistete,
Arenstete, Arnstede, 1304 Arnstet.

Nach der Stadt nannte sich ein Adelsgeschlecht: von Arenstete, Ar instete,
Arnistete, Arnsthede, Aranstete etc., welches vom 12. bis zum 16. Jahrhundert
in Urkunden vielfach vorkommt, und von dem einzelne Glieder als Zeugen oder als
Bürgen bei Verträgen und als Beamte der Grafen von Schwarzburg erwähnt werden.
Dahin gehören: Sizzo de A., 1196, Lutolfus de A., 1293, Henricus de A., 1301
bis 1309, Lupoid von A., Schulmeister zum heiligen Kreuz zu Nordhausen, 1325,
sämtlich als Zeugen; Lutolf von A., 1424, Bürge für die Grafen von Orlamünda
und von Schwarzburg bei einer Schuldverschreibung derselben, und Henning von A.,
1579, welcher als Bevollmächtigter der Grafen von Schwarzburg deren Belehnung
durch den Kaiser Kudolf II. entgegennimmt. .

Kirchliche Gebäude.

A. hat vier Kirchengebäude, die Liebfrauenkirche, die Barfüsser- oder Ober-
kirche, die Neuekirche und die Gottesackerkirche.

*) Da die meisten Ortschaften der Oberherrschaft im Gau Längwitz lagen, so wird bei der
Beschreibung der übrigen die Angabe des Gaues unterbleiben.
 
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