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Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Editor]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 2): Die Oberherrschaft — Sondershausen, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.19417#0037

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Arnstadt.

29

deroselben Schwester, Frauen Marien, Königin zu Ungarn, als verordnete Gubernantin
der Niederländischen Provinziell, auch ihrer Kaiserl. Majestät Sohne, Herrn Philipsen,
Konige in Spanien, zu etlichen malen wider die Crone Frankreich, dann förder Herrn
Ferdinando, auch Herrn Maximiliano dem Andern in Ungarn wider den erzfeind den
Türken, und Herrn Rudolphen dem Andern, allen vier Römischen Kaisern, darüber
auch Herrn Friedrichen dem Andern, Könige in Dänemark, wider die Crone Schweden,
letztlich aber Herrn Matthiassen, Erzherzogen zu Oesterreich, und denen gesammten
niederländischen Staaten vor einen bestallten Rath und Obersten Lieutenant treulich
gedienet und unterschiedliche Kriegsdienste gethan. Als aber Se. Gnaden ihres Alters
54 Jahr und drei Monate Anno 1583 den 23. May zu Antorf (Antwerpen) in Brabant
selig in Gott verschieden, ist derselbige Leichnam durch die Wohl-Edle Frau, Frau
Catharina, geborne von Nassau-Catzenelbogen, Gräfin und Frau zu Schwarzburg,
Sr. Gnaden Gemahlin, mit welcher Se. Gnaden drei und zwanzig Jahr in friedlichem
Ehestande gelebet, von dannen heraus bis anhero in ihr ordentliches Hoflager, auch
zu Sr. Gnaden löblichen Vorfahren und Eltern zurückgeführt und den 7. November
1585 unter diese Capelle mit gebührlicher Pompa zur Erden bestattet worden, welchem
auch hernach zu Ehren und Anzeige gegen einander stets gehabter Liebe und Ehren
jetzt genannte Gräfliche Wittbe diss Monumentum denen Nachkommen zum Gedächtniss
hat aufrichten und verfertigen lassen, in Hoffnung, nach Gottes Willen dieses Ortes
künftig auch selbst zu ruhen und insgesammt der Seligen Auferstehung in Friede zu
gewarten. Anno Domini 1590.

Zur Ergänzung vorstehender Inschrift ist nur noch hinzuzufügen, dass Graf
Günther der älteste Sohn des Grafen Günther XL. war, nach seines Vaters Tode, 1552,
die Herrschaft Arnstadt als seinen Landestheil erhielt, in Arnstadt das schöne Schloss,
die Neideck genannt, baute, wegen der vielen von ihm rühmlich geführten Kriege den
Namen der „Streitbare" (Bellicosus) erhielt und 1583 kinderlos starb, weshalb die Herr-
schaft Arnstadt seinen Brüdern zufiel.

Seine Gemahlin Katharina, eine geborne Gräfin von Nassau und Schwester des
Prinzen Wilhelm von Oranien, überlebte ihn um 41 Jahr, indem sie erst 1624 starb.
Sie hat sich, wie durch ihre grosse Wohlthätigkeit überhaupt, so besonders durch be-
deutende Schenkungen an die Schulen zu Arnstadt ein unvergängliches Denkmal
gesetzt. —

In der an der Südseite der Liebfrauenkirche gelegenen und schon erwähnten
Nicolaicapelle, auch die Witzleben'sche Grabcapelle genannt, steht das Grabdenkmal
des Ritters Dietrich von Witzleben aus dem Jahre 1376. Auf demselben befinden
sich die in Stein gehauenen Figuren Dietrichs und seiner Gemahlin Hedwig, sowie das
Witzleben'sche Wappen. Die nicht mehr ganz erhaltene Umschrift ist:

j3Cna °1)111 oMoOoCoOo lxxvi o <Dit$ ° ©fpafrutttnis o

(Difcji>lßtifrm.........» ° sut ° *f ° fpbimtigis o ukmi$ o

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Berm \576 .... (fiiftete?) bcr Htttcr Dietrich r>oit IDitjteben fjier öie 23cgräbnigftätte feines . . . .
(Daters?, Sohnes? eigenen STeibes?) unb feiner (Sattin B^broig, ruie feiner Corfjter Sophie —.

Neben dem Wappen und zwischen den beiden Figuren stehen auf einem in
Band form sich hinabschlängelnden Streifen des Steines die Worte:
 
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