Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Hrsg.]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 2): Die Oberherrschaft — Sondershausen, 1887

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19417#0077

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
68

Hausen. — Kleinbreitenbach. — Marlishausen.

geschnitzten, aber etwas schadhaft gewordenen weiblichen Figuren, mit der der Maria,
das Christusländ küssend, mit der der h. Barbara und mit einer Heiligen ohne Attribut.

Von den beiden Kirchenglocken mit 0,75 und 0,73 m u. D. wurde die
grössere 1794 und die kleinere 1786 von Joh. Mayer zu Rudolstadt gegossen.

Noch ist zu erwähnen, dass Hausen der Geburtsort des Orgelvirtuosen Johann
Caspar Vogler ist. Er wurde daselbst 1696 geboren, war einer der besten Schüler
von Sebastian Bach und starb 1765 als Hoforganist zu Weimar. —

Kleinbreitenbach,

Kirchdorf mit 206 Einw., 9,4 km südlich von Arnstadt, liegt in einem von dem Beins-
berge und dem Struppelsberge gebildeten Thalkessel und wird von einem kleinen
Bache durchflössen, der unterhalb Plaue in die Gera mündet.

Die urkundlichen Namen des Dorfes sind dem jetzigen immer gleich, nur
in einer Urkunde von 1417 wird er Breytenbache geschrieben.

Die Kirche St.. . , Eilial von Plaue, ist sehr alt und stammt samt dem Thurme
aus dem Ende des zwölften oder dem Anfange des dreizehnten Jahrhunderts. Nach
mancher Ausbesserung erfuhr sie 1779 eine bedeutende Reparatur und in neuerer
Zeit eine Renovation, durch welche namentlich ihr Inneres sehr freundlich herge-
stellt wurde.

Das Patron at über die Kirche, wie auch die Gerichtsbarkeit über das Dorf
standen Jahrhunderte hindurch den Besitzern des Ritterguts in Geschwenda zu, gingen
aber 1829 an den Landesherrn über, dem jenes Gut heimfiel.

An heiligen Gefässen besitzt die Kirche 2 alte Abendmahlskelche, einen
silbernen und vergoldeten von 18,5 cm Höhe und 10 cm o. D. und einen kupfernen
und vergoldeten von 18 cm Höhe und 11 cm o. D.

Die drei Kirchenglocken von 0,88,-0,68 und 0,55 m u. D. wurden insgesamt
1861 von Gebr. Ulrich zu Apolda gegossen und hängen auf dem Thurme, welcher
mit seinem Zinnenkranze und zwei Wasserspeiern ein ungewöhnliches, fast festungs-
artiges Aussehen hat.

Wüstung. Auf dem Struppelsberge, der sich an der Südwestseite des Dorfes
erhebt, soll vormals ein Dörfchen Namens Quitendorf, Quittendorf — 1290 Quiten-
dorph — gelegen haben, von dem aber schon seit sehr langer Zeit keine Spur mehr
vorhanden ist; doch wird das einstige Dasein desselben dadurch beglaubigt, dass Grund-
stücke der Stadt Plaue in der Nähe der betr. Wüstung als in der Quittendörfer Flur
liegend bezeichnet werden.

Marlishausen,

Pfarrkirchdorf mit 533 Einw., 5,1 km östlich von Arnstadt, mit einer fürstlichen
Domaine, liegt an beiden Ufern der Wipfra und wird von der Arnstadt-Stadtilmer
Chaussee durchschnitten.
 
Annotationen