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XVl

Die scharfsinnigen 2tuftlärnngen, welche Ottf. Mülc
ler uns über eine Stelle deö Varro im darauf folgenden
Aufsatze mitzutheilen die Güte gehabt hat, sind — wir dür.-
fen cs ohne Verdacht übertreibender Lobprcisung gestehn —
ein Meisterstück der Combination und Conjecturalkritik, wobei
allerdings die neue Auögabe des steißig vergleichenden Lcon-
hard Spenges von diesem fragmentarischen Werke deö gro-
ßen römischen Polyhistor ihm sehr gut zu statten kam.
Denn wozu alles anliquarische Hin- und Herreden ohne die
sircngste Kritik der Texte! Man lasse sich nur nicht durch
die scheinbare Trockenheit dieseö 2lufsal-.es zurückschrecken.
Er begründet, unterstüht von dem vom Versasser selbst ge-
zeichneten Plan, durch die zum erstenmal sicher angedeute,
te *) Lage der 27 ältestcn Weihestellen oder der sucra
ALorurci die einzig sichere Manuduction in dem ältesten,
scrvianischen Nom und kömmt eben wol zu rechtcr Zeit, um
die von Niebuhr zuerst bethätigte, von Platner' in
Nom in Verbindung mit Bunsen, Gerhard u. s. w.
seit Zahren vorbereitete Topographie deö alten Roms zu

berhaupt ist die zroße Encyklopädle beS PliniuS noch Immer viel >u wenig
für die .Archäologie im Allgemeinen benutzk, da man nur immer auf die
Künlilerverreichniffe seine Aufmerksamkeit gerichret har. So kann ich mir
riach Maaßgabe der Srelle beim Plinius XXXV. S. 7 cine zu übcrra»
schenden Zusammenstellungen führende Abhandlung denken, der ich die Ue>
berschrift geben ivürde: rriuinxllus xlcturas aucror, Ivobei auch die
bei drn VacchuSproceffionen ruerst uach Griechenland gekommene Teppich»
Ivirkerei und Srickerei eine große Rolle spielen würde. So stellr auch
FloruS i, ig b-i dem allerersten Kunstc Triumph 431. a. V. a.xurxura
und tabulas zusammen.

Am besten wird man stch davon übekziugen. wenst man die mik
dem redlichsten Fleiß angestellre Unrersuchung deS Professor Sachse (bei
der Rircerakademie in Lüneburg) in seiner OesLliioIits unä Lesclirei-
dun^ üer slcen Ltaät Hoin, dricre Pcriode, ii. W. ff. S. ivg. st- niit
dem hier aufgestellren Resulrare vergleicht. Schade übrigenS, daß der Tod
die Wollendung jeneS brauchbaren WerkS unrerbrach!
 
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