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XIX

fußraub sclbst auf alten Nclicfs, Vaftn und Gemmen darge-
stellt anbetrifft, so ist dis Geschichte dieftr in den spätern Hera-
kles-CycluS nie aufgenommenen Vorstellung, die auch in den
uns noch bekannl gewordencn Herakleen schwerlich besungen
worden ifl, nach den noch vorhandenen, gut classifizirten
Dildwerken hier vollständiger, als irgendwo, ausgcführt und
manche treffende Bemerkung über Styl uud Composttion,
die hier stets auf den alten hieratischen Tempelsiyl bezogen
werden muß, eingewebt worden. Zu den hier mit Sorg-
falt aufgeführten, bereits bckannt gcwordenen Bildwerken,
die dieftn Dreifußraub vorstellen, möchten stch vielleicht noch
andere auffinden lassen. Mit dem Naub war ja auch, wie
der Drcödner Marmor bezcugt, die neue Wcihe verbunden.
Apollo weiß seinen Dreifuß selbst gegen einen Hercules zn
schühen. Das war der kurze Sinn dieses uralten Mythos.
Und man kann leicht ermcssen, wie wichtig dieft bildliche
Vorstellung im Heiligthume dcs Orakelgottes sclbst seyn mußte,
wenn man die räuberischen Angriffe auf dasselbe und die
Geschichte der so genannten heiligen Kricge in Anschlag
bringt. Den Amphiktionen, als Schirmvögten des Tcmpels,
mußte die Vervielfältigung dicser Vorstellungen in vieler
Nücksicht willkommen seyn, und daraus läßt sich wohl auch
theils die große Vcrvielfältigung diefts Mythos auf Nelisfs,
theils dcr selbst in spätern Arbeiten noch immer beibehaltene
Typus des hieratischen Styls erklärcn. *) Zch beklage, daß
ich meinem Freunde Passow die zwei noch unedirrcn Vaftn-
bilder, (die zum öten Theil der Tischbeinschen Vaftn bestimmt

Dahin gehr auch hie Meinunz deö gelehrcen Gaerano Narini,
ber in cinem OiacorLo über die dreieckize Dasis eines Landelabers, die
«ulctzr Disconri im klo - Lleioeiirino 1. VII. tav. 37. publiiirt
har, in jenem von PausaniaS erwähnren Denkmal der Phvcenser in Oel,
phi daS Urbild aller bis iu uns gekommencn Bildwerke vom Oreifuhraub
finder, im Lioriinle cia' üierrerari, in kisa, V. III. ^rricolo V.

x»8- 177.

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