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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Archäologie und Kunst — 1.1828,1

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Prof. Gerhard's antike Bildwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0134
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als ein weni'gstens cben so reichhalliger Bezkrk bildlicher
Darstellung seiner Erläuterung nicht minder gewärtig und
in so fern ihrer bedürfti'ger, als er zeither der vernachläs-
sigte war. Jn dicscr Erwägung kann denn auch allerdings
dcr Sammler sich weder neuer Forschungen noch neuer An-
sichten enthalten, wenn er anders sür einen verständigen
Sammler gelten will, und doch wciß Jedcr, wie verwor-
ren und erschüttert alle Ergcbni'sse mythologischer Forschung
si'nd, allzu erschüttert in der Lhat, um bci mäßiger Muße
in ei'ncr nothdürfti'gcn Forschung einstweilen Beruhigung
sinden zu können.

Dieser Schwierigkeit habe ich nun im Gebict alter
Götterdarstcllungen nicht andcrs zu begegnen gewußt, als
durch eine Bestimmung ihrer aus der Darstcllung selbst und
aus sonstigen Anzeichen hervorgehenden ideellen Bedeutung
und, da unsere mythologischen Kompendken doch allzusclt-
sam mit den Zeugniffen der mannichfaltigsten und gleichzei-
tigen alten Götterdienste contrastiren um in Bildwerken,
die zum Theil lokalen Anlässen angehören, irgend eincn
speciellen Namen sür anwendbar zu halten, durch ei'ne mög-
lichst allgemeine und jener Bedeutung cntsprechcnde Bcnen-
nung. Das si'tzcnde Götterpaar der auf meiner ersten Ta-
fcl abgcbildeten Samischen Terracotta habe ich als Zeus
und Here bczeichnet; ni'cht als wenn dadurch für die ur-
sprüngliche Anwendung jenes Jdols etwanige andere lokale
Götternamen desselben Begriffs verneint wären, sondern
wcil ich eben in Ermangelung lokaler Andeutungen statt
des lokal gültigen Namens nur die aus dcm Jdol selbst
sprcchende Bedcutung zu bestimmen wage und für diese die
allgemeinste Benennung mir die angemessenste ist. Nach
der allgemeinen Wahrscheinlichkeit, nach welcher wir in
antiken Bildwcrken häusiger Göttergestalten als Abbilder
von Menschen erwarten dürfen und nach der Bekräftigung,
 
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