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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Archäologie und Kunst — 1.1828,1

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Prof. Gerhard's antike Bildwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0141
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genug, um mit jenen äußeren Bestimmungen zusammcnge-
nommen die cinstweilen gcwählte Bcnennung einer Miner-
va Alea zu rechtfertigen. Eine vielfältig ausgedrückte Sym-
bolik drängt sich in Namen und Sagen jener Tegcatischen
Lichtgöttin zusammen. Sie hieß Ilixina, in Bezug auf
ihrcn Meeresursprung, und auf einen solchen, wie mehr
denn eine Sage der Tritonischen Jungfrau ihn bczcugt,
wird die seltsame Mecrsrau wol ungleich schicklicher gedcu-
tet als mir Winckclmann auf einen Secsieg. Sie hieß
Alca als warmendc Lichtgöttin, und wenn das als Gor-
gonion selbst im altcn Sprachgebrauch ancrkamite Mond«
symbol der Mcdusa dcr Minerva als allgemeines Abzcichcn
überwältigter Lunarischcr Krafte gegeben ist, so konnte ei-
ner so hervorgehobencn Lichtgöttin, als cs jene Alea war,
wol auch vorzugsweise rings um das Mondeszeichen ein
Sternenschmuck angemessen sein.

Das auf dcr ncunten Tafel abgebildete Vasenbild ge-
hört zu denjcnigen, welche so leicht nicht bekannt gemacht
werden, weil wcnig dabei zu erklären ist. Daß die zwei
vorgestellten Figuren Apollo und Artemis sind, wird Nic-
mand leugnen; daß beide Götter vcrcinzelt aus einem schö-
nen Vasenbild erscheinen und daß Artemis dem Apollo
spendet, habe ich, vermuthlich zu geringerer Beipflich-
tung, auf eine vormalige Bestimmung dieses Gefäßcs,
auf ein vom Bräutigam scincr Braut gereichtcs Vcrmäh-
lungsgeschenk, bezogen. Auch auf andern theils bekannt
gemachten, theils bekannt zu machenden Vascnbildern von
entschiedener Vermählungsbezichung ziehen wcibliche Ver-
mählungsgottheitcn dem Schutzgott dcr Jünglinge entgegcn.

Daß die auf Taf. X. abgcbildete Capuanische Vcnus
eine Venus Victrix sei, ergiebt sich aus dem Helm, auf
den sie tritt, und ist bereits von Millingen zu seiner kauin
zu bezweifclnden Ergänzung der Venus von Melos (näm-
 
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