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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Archäologie und Kunst — 1.1828,1

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Prof. Gerhard's antike Bildwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0146
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venusähnliche Brustbilder für e:'ne Vorstellung der Aphro-
dite als Mysteriengöttin, oder, da nach früher gegebcnen
Nachweisungen dic Bilder dcr Göttin Libera fast durchgän-
gig als Aphrodite erscheinen, für eine gemeinübliche Vor-
stellung der Libera zu halten. Auf die Gültigkeit jener
Nachwcisungen, deren bildliche Aussagen durch unverächtli-
che Zeugnisse hinlänglich bestatigt sind, um den Gesammt-
begriff dcr Libera in eine vereinigte Aphrodite-Persephassa
zusammenzudrangen, muß ich mich denn auch berufen,
wcnn ich den Flügelknaben, den in solcher Verbindung
jeder für dcn allbekanntcn Mysteriengenius dcr Vasenbilder
erklären wird, nicht nur schlcchthin für einen solchen, son-
dern darum für einen solchcn erkläre, wcil zu einer ge-
meinhin als Aphrodite gebildeten Libera auch ganz folge-
recht ein als Eros gebildeter Mysteriendämon gehörte.

Mit Taf. XIX. ist die Kunsterklarung, insofern sie
nur Namen verlangt, leicht fertig. Bacchus und Amor
sind unverkennbare Gottheiten. Schwierigcre Fragen er-
öffnen sich, wenn man der kolossalen farnesischen Gruppe,
die hicr abgebildet ist, zugleich mit der kolossalen vatikani-
schen des Bacchus mit einem Satyr erwägt; zwei Grup-
pen von beiderlei Vorstellung waren an einem bcrühmten
athenischen Orte eknander gegenüber gcstellt, jene von Lhy-
milos, diese von Praxiteles. Die Annahme von Abbil-
dern jener berühmten Originale liegt bei so augcnfalligen
Statuen nahe und ist von Visconti für die Vatikanische
bereits geltend gemacht; wie dem auch sei, für die mytho«
logische Deutung jener Göttergruppen muß nach Verglei-
chung beider Werke eben so sehr über das Vcrhaltniß des
Eros zum Dionysos als jcnes dem Dionysos so häusi'g bei-
gesellten Satyrs entschiedcn wcrdcn. Jch habe in der
Schrist clal clio Iscinc) Zwcifel geäußert, ob die scit Zoe-
ga gewöhnliche Benennung eines Ampelos hinlängliche
 
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