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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Archäologie und Kunst — 1.1828,1

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Prof. Gerhard's antike Bildwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0150
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allbekannten Endynn'on als Deutungen übergeben. Mit
der leidigen Manicr, di'e griechischen Götter- und Helden-
mährchen dem geduldigcn Publikum bci der zwanzigsten
Worstellung derselben zum zwanzigstcn Mal vorzuerzahlen,
hat es ja wol hoffentlich sein Ende erreicht; die nicht un-
hedeutenden Schwierigkeiren dagegen, die im Einzelnen zu-
rückbleiben, lassen sich so kurz nicht abthun. Ob auf dem
interessanten Vascnbild dcr Madam I-ockor (Taf. XXV),
die von Aphroditc gehaltcnen Vögcl, Tauben oder Jyngen
oder eine Taube und ein Jynx sind, ob auf dem Capua-
nischen Relief (Taf. XXVI.) die aufgeschürzte Beschützeri'n
des Hippolytus eine Diana oder eine Noma oder gar eine
Virtus, ob der Kampfrichter zwischen Apoll und Marsyas
(Taf. XXVII.) Midas oder der Kampfrichter irgend einer
Scenerie sei, diescs und Achnliches läßt sich ebcnfalls noch
aus der unmittelbaren Erwägung des einzelnen Denkmals
entscheiden und ohne sehr lange Erörterung aussprechen.
Wenn aber im Falle solcher Erörterung mit gleichem Necht
auch über die bciden Flügelknaben in der Phädra Umge-
bung etwas abgemacht werden soll, wenn auf dem Vasen-
bild mit der Vorstellung des Marsyas über Pan als mit-
handclnden Berggott oder als Bacchische Zubehör des Va-
senbildes gcstritten wird, wcnn der ermattcte Herkules,
dcn ich durch Zusammenstellung eines ähnlichen Werks sei-
ner Mordsühne entnommen und dem bacchischen Taumcl
vindi'cirt zu haben glaube, nun nach Maßgabe dcs erläu-
tcrnden Nelieffragments eine gründliche Deutung seines
Verhältnisscs nicht nur zum Bacchus, sondern auch zu den
amorenhaftcn.bacchischen Genien hcischt, so beruht dicß alles
auf Untersuchungen, deren nothwcndige größere Ausdeh-
nung und Vorbereitung von cinem Sammler meines Er-
achtens nicht gefordert, ja bei einer größeren Sammlung
vor dem Erscheinen anderer zum Thcil verwandter Dcnk-
 
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