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yllos und Amyklaos gemeinschaftll'ch gearbeitet, alle
drey Kormthische Bilder aus den Zeiten zunachst vor dcm
ersten Einfall dcr Perser in Griechenland, also Zeitgenossen
dcs Ageladas, Onatas und Pythagoras ^).
Hätte Pausanias von den beyden zuerst crwahnten
Werken die Meister gewußt, er hätte sie uns gewiß nicht
verschwiegen: sie waren also zu seiner Zeit nicht mehr
bekannt, wclches auf die Vcrmuthung sührt, daß die Ar-
beiten bedeutend älter waren, als das Phokische Weihge-
schenk, von geringerm Kunstwerth und Ueberreste dcs ftü-
hern lebhaften Kunstbetriebs bcy den Peloponnesischcn Do-
rern, womit Oertlichkeit und Beranlassung übereinstimmen.

Wieviel reicher aber das Alterthum an bildlichen Dar-
stellungen dicses Götterstreites gewesen scyn muß, lehrt die
nicht unbedeutende Anzahl derer, die auf unsere Zeit ge-
kommen find. Wir zählen, soviel ich weiß, ihrer cilf oder
zwölf, sechs Anaglyphe, zwey geschnittne Steine, drcy Va-
sengemählde und vielleicht Ein rundes Werk: fteylich, wie
sich zei'gen wird, ein Reichthum, der nicht ganz so groß ist,
wie er scheint.

Wir beginnen die Musterung mit dem zulctzt genann-
ten rundcn Wcrke, dem wir sogleich eine Andeutung des
Zweifels haben beyfügen müffen.

Bey Ostia wurden zu gleichcr Zeit und an Eincm Orte
vier lebensgroße Marmorbildsäulen, ihrem Style nach aus
der beßten Römischen Kaiserzci't, gefunden. Sie alle stcllen
den Heraklcs dar, und in dreyen erkannte man aus den
Beywerken lci'cht dcn Sieger übcr die Rosse des Diomedes,
über den Geryon und über den Ccrberus. Das Bcywerk
des vierten ist durch die Zeit so gut wie unkenntlich gcwor-

i) I'ausan. X. iZ, 4- vgl. Müller in Bötti-
gere )lmalth. Th. I. ^>. IZ2. SllliA. catal. artit'. j>. r6-
 
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