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unterscheiden, was alte Arbeit oder neue Erganzung ist.
Sowi'e die Kupferplatte uns vorliegt, wird man zuerst an
den Sieg über den Löwen von Ncmea crinnert.

Wenn wir sonach wohl darauf Vcrzicht leistcn müs-
sen, den Drcyfußraub in eincm runden Wcrke erhaltcn zu
schn, so sind dagegen die übrigen Denkmaale jedem Zwei-
fel entnommcn.

Unter den sechs Anaglyphen gcdenken wir zuerst des
dreiseitigcn Kandclaberfußcs aus Pentclischem Marmor,
der mit Recht den ersten Zierden der DreSdner Antiken-
sammlung beigezählt wird '). Er hat den Vorrang vor
allen übrigen, nicht bloß an Altcrthümlichkcit des Styls,
an Schönheit dcr Arbekt, an Grvße dcs Maaßstabcs und
an wunderähnlicher Dollkommenheit dcr Erhaltung, sondem
auch darum, weil cr dcn Mythos mit mehr Ausführli'chkeit
als irgend ein andres altcs Wcrk durch einen Cyklus von
drey zwar in sich abgeschlofsenen, jcdoch einander erganzcn-
den Darstellungen hindurchführt, indcm nur das erste Sei-
tenfeld den Naub des Dreyfusscs, das zweyte und dritte
seine Zurückgabe und Wiedereinwcihung zcigt. Auf dcm
ersten Felde, von dem wir hier allein zu sprcchcn habcn,
erscheint zur Linken Heraklcs, nackt, mit Ausnahme dcr
über den Kopf gezognen, unter demsclben mlt den Tatzen
zusammcngeschürzten Löwenhaut, die über dcn Rücken hin-
unterreicht, auf der linken Schulter dcn Drcyfuß, den der
linke Arm umschlingt, in der linken Hand den doppclt ge-

i) W. G. Beckers Augnsteum. Th. I. Tafcl Z.
6- 7. i>- 39. IZ. H. Hase Vcrz. der Dreüduer Antiken-
samml. I^r. 99- x. 24. vgl. Bütkigerö Andeutungen zu
Dorles. über die Archäol. x. 59. Wclcker in dcu heidclb.
Zahrb. für Philol., Hist. u. Kunst, igio. Heft 10. 11.25g.
wo Beckers symbolische Deutcleyen mit Necht verworfen
werden, und lälullür äa vriiioäü I)oli>läoo. Igzo.
 
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