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schwci'ftcn Skythischen Bogen, in der Rechten die rückwärts
bis zur HLhe des Kopfcs emporgeschwungene Kcule; der
Schritt wie die ganze Gestalt linkshin gcwendet, nur der
Kopf gegen den nachschreitenden Apollo zurück gedreht, dcm
auch die gchobene Keule gilt. Der Dreyfuß, dcr Mitteli
punkt der ganzen, sich von rcchts nach links bervcgenden
Handlung, übrigens alterthümlich einfach, gehört wcgcn
der drey ringförmigen Handhabcn am obern Rande zu
dcnen, di'e schon Homer geöhrte (ör'oL^rL?) nennt ').
Apollo hat die Rechte bereits an denselbcn gelegt: in dcr
Linken hält er den Griechischen, nur an beydcn Enden cin
wenig gckrümmten Bogen: seine Beklcidung ist cin schma-
les, shawlähnlich zusammcngefaltctes Gcwand, das von
den Schultcrn übcr bcyde Oberarme herabfallt, an bcyden
Enden aber wie in cincn Fisch - oder Schwalbenschwanz
auslauft. Hcrakles ist unbartig wie Apoll: des lctztern
mit dem Lorbeerkranz gcziertes Haar am Hinterkopf schnc-
ckenförmig aufgewunden, zu jedcr Sei'te in zwey steif ge-
drehtcn Zöpfen auf dcr Brust liegend: die Gestalten selbst,
nach dem Urtheil eincs bcwährten Kcnncrs zwar noch
sehr schmächtig und die Bewcgung stcif, doch die Glieder
nicht vhne Zicrlichkcit und die Köpfe wohlgebildet, beson-
dcrs dcr dcs Hcrakles schon hier mit Gesichtszügcn, di'e
als Entwurf scines späterhin durch Myron und Lysip-
pos vollcndeten JdcalS gclten können: zwischen Hcraklcs
und Apollon auf dcm Boden ein archi'tektonisch leicht vcr-
zicrtes halbcs Eyrund, nach dcr angenommenen Deutung
der aus dcm Dreyfuß gefallcne, umgestürzte Kessel, di'e

1) Iliaä. XXIII, 264. 5lZ. ÄlüIIer 6e trlx.
velxlr. iZ.

2) Hcinr. Meyers Gesch. bcr Kunst bey dc»
Er. Th. I. 4,. 27.
 
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