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Dieselbe Gestalt sindct si'ch außerdem auf cinem von M i l-
lin zuerst hcrausgegebenen Vasengemahlde, daS die Süh-
nung dcs Orestes im Delphischen Tcmpel mit unverkenn-
barer Beziehung auf Aeschplos darstellt '): sodann auf
zahlrcichen Kupfermünzen dcr Campanischen Neapolis und
auf Syrischen Königsmünzen der Seleukiden, die alle ihre
Beziehungen auf den Apollodienst haben ^). Allein wenn
auch auf dicscn Abbildungen die eyförmig gewölbte Erhö-
hung ganz dieselbe ist, so unterscheidcn si'e sich dvch dadurch,
daß si'e bald wie durchlöcherr, bald gestrei'ft (srriaw), bald
wie mit einem Netz überzogen und in klcine Vierecke ge-
theilt (rsillcril-w-i) erscheinen. Auch auf diesen längst be-
kannten Münzen sah Schott die Cortina ohne einen Grund
der so veranderten Darstellungsweise angcben zu können.
Gleichwohl blicb er ohne Widerspruch, bis Bröndsted
in seinem trefflichen Werk uber Gricchenland dieses Gegit-
ter auf eine Art von Gclander oder Einfassung des Erd-
nabels deutete ^). Von ciner solchcn Uinfriedigung des
Marmors weiß freylich kcin altcr Schriftsteller, und die
dafür angezogenen Stcllen dcs Euripides bezicbn si'ch
alle auf die schon erwahnte hohe Mauer, die das Adyton
vom Peribolos trennte ^). Dennoch kann ich im Ganzcn dcr
Ansi'cht Bröndsteds beyzutreten nicht umhi'n; und nur
das muß ich bewundern, daß er nicht einen Schritt weiter
gethan, und auch die Homerische Apotheose, sowie das
Drcsdner und Nanische Anaglyph auf dicselbe Weise er-

r) Dck i 11 i Q. INONNM. anriguos ineclits, Vol. I.

xl. XXIX.

2) LcIi 0 tt exPlicat. nouv, >Is I'apotli. cl' Hom.
x. 77. Dröndsted Neisen, Th. I. rrZ. 122.

Z) Bröndsted Neisen, Th. I. x. 116.

4) s. das oben S. i45. Aum. 2. bcmerkte.
 
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