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Rochlitz, Fr.: Correspondenz zur Archäologie und Kunst
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0220
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gcn; und da hat dcr Zufall gewollt, daß sie nicht nur —
wie dies unvermeidlich war —- eincn veranderten, anders
gewendcten, sondern zum Theil fast cincn entgegengesctzten
Sinn bekamen. Was hieß z. B. Musik, Melodie, Har-
monie, Begleiten, Singen überhaupt und Singcn mit Bc-
gleitung; was Bewegung, Ausdruck, und vielerley Ver-
wandtes, bey den Altcn, und was bey uns! Glcichwohl
sind diese Ausdrücke mit ihrer jetzigen Bedeutung in unsre
Sprachen übergegangen; wir haben sie von erster Kindheit
so gebraucht, und könncn, ohne gründliche Erörtcrung aus
dcn Alten ganzvonvornan, nicht vcrmeiden, von
Andern mißverstanden zu wcrdcn; ja, wir habcn, auch
nach solcher Erörterung, stets über uns zu wachen, daß
uns selbst die Sprache nicht über die Sache verwirre. Denn
Erörterung ist sür daS Ganze in scinem Zusammenhange —
wenigstens in Schriften — noch gar nicht vcrsucht worden,
sondern nur über Einzelnes, und auch da nur selten mit
Lefriedigendem Erfolg; vielmehr haben solche Bersuchc des
i^ten und iZten Jahrhunderts zum Theil die Sache nur
noch mchr verwirrt; und manchcs gcradczu Nnmögliche,
also reincr Unsinn, wird durch eine Reihe von Jahrhunder-
ten von dem Einen dem Andern nachcrzählt — wie, um
nur Eines dcs Allcrbckanntestcn anzuführen, daß Pythago-
ras von der Harmom'e beym Schlagen auf den Amboß r'n
ciner Schmi'ede auf scine Harmonielehre gekommen seyn
soll; da doch solche Schlage nicht cinmal eincn Ton, wie
viel weniger eine Harmonie, (in unscrm Sinn,) sondern
nur cinen Schall, höchstcns, unter gcwifsen Umstanden, ci-
nenKlang, gcben. Ja, von den gleichmaßig forrge-
henden Schlägen dcr Schmicdeknechtc (das könnte allcn-
falls hier Harmonie heißen) mag er auf scine nahcrc, gc-
nauere Bestimmung der Nhythmen gekommen scyn —
u. s. w. Cs ist, mcincs Erachtcns, ganz irri'g, wcnn man —
gcn; und da hat dcr Zufall gewollt, daß sie nicht nur —
wie dies unvermeidlich war —- eincn veranderten, anders
gewendcten, sondern zum Theil fast cincn entgegengesctzten
Sinn bekamen. Was hieß z. B. Musik, Melodie, Har-
monie, Begleiten, Singen überhaupt und Singcn mit Bc-
gleitung; was Bewegung, Ausdruck, und vielerley Ver-
wandtes, bey den Altcn, und was bey uns! Glcichwohl
sind diese Ausdrücke mit ihrer jetzigen Bedeutung in unsre
Sprachen übergegangen; wir haben sie von erster Kindheit
so gebraucht, und könncn, ohne gründliche Erörtcrung aus
dcn Alten ganzvonvornan, nicht vcrmeiden, von
Andern mißverstanden zu wcrdcn; ja, wir habcn, auch
nach solcher Erörterung, stets über uns zu wachen, daß
uns selbst die Sprache nicht über die Sache verwirre. Denn
Erörterung ist sür daS Ganze in scinem Zusammenhange —
wenigstens in Schriften — noch gar nicht vcrsucht worden,
sondern nur über Einzelnes, und auch da nur selten mit
Lefriedigendem Erfolg; vielmehr haben solche Bersuchc des
i^ten und iZten Jahrhunderts zum Theil die Sache nur
noch mchr verwirrt; und manchcs gcradczu Nnmögliche,
also reincr Unsinn, wird durch eine Reihe von Jahrhunder-
ten von dem Einen dem Andern nachcrzählt — wie, um
nur Eines dcs Allcrbckanntestcn anzuführen, daß Pythago-
ras von der Harmom'e beym Schlagen auf den Amboß r'n
ciner Schmi'ede auf scine Harmonielehre gekommen seyn
soll; da doch solche Schlage nicht cinmal eincn Ton, wie
viel weniger eine Harmonie, (in unscrm Sinn,) sondern
nur cinen Schall, höchstcns, unter gcwifsen Umstanden, ci-
nenKlang, gcben. Ja, von den gleichmaßig forrge-
henden Schlägen dcr Schmicdeknechtc (das könnte allcn-
falls hier Harmonie heißen) mag er auf scine nahcrc, gc-
nauere Bestimmung der Nhythmen gekommen scyn —
u. s. w. Cs ist, mcincs Erachtcns, ganz irri'g, wcnn man —