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Blicke auf Münchens neueste Kunstförderungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0243
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wi'eder herein, — überall cin neuer Boden, überall neue
Werkzeuge, wie ern neues System, das nicht als halbe
Maaßrcgcl vcrunglückcn soll, es gebietet. Der coiwrscoup
war ziemlich terroristisch, — die Klösteraufhebungen und
Kirchcnsperrungen wahrhaft vandalisch, — die Verschlcude-
rung ihres Gutcs höchst argcrlich, das Centralisiren manch-
mal wahrhaft ikonoklastisch, — die Zerstörungslust groß,
und das Organisiren unaufhörlich.
Dennoch sallen in eben diese Perlode (1802 — iZc>y)
manche gute und reife Jnstltutionen, — die Erneucrung
der Akademie der Wissenschasten, — die Akademie dcr Kün-
ste, — ein liberalcr und grandioser Jmpuls auf die histo-
rischen Studien, — die Mischung der lMra - Lavaräs mit
ausgezeichnetcn Männern aus Norddeutschland, die freylich
uoch einen argen Wust eingewurzelter Rohheit zu bekam-
pfen hatten, und dieses Tagewerk häusig nicht mit der größ-
ten Bescheidenheit begannen, wo dann wiederum die Re-
aktion nicht ausblieb, und sich allzuoft mit dcm Heuchel-
schein des Patri'otismus oder noch bequemer mit dem Bo-
napartischen Schilde bedeckte, und Männer, wie Savigny,
Jacobs, Jacobi, Sailer, Fcuerbach, Schlichtcgroll rc. vcr-
folgte oder vertrieb. Dcr Name Christoph Aretins, dieses
rastloscn, Bonapartischen Spürhundes, hat sich durch der-
ley häßliche Künste, als ein neuerer Lippert verewigt.
Man vergleiche aber einmal, wie München jetzt
ift, und wie es vor 20 Jahren war, wo noch Nie-
mand den protestantischen Hofprediger der verwittwetcn
Königin gern ins Quartier nehmen wollte, um nicht gleich-
falls in der Hölle braten zu müssen, oder wie (1808 —
1810) die Entfremdung zwischen Altbayern und Neu-
bayern, die Fehde zwischen den Nord- und Süd-
deutschen, ihren Scheitelpunkt erreicht hatte, mi't der
jetzigen, vollkommencn Duldung, mit dcm dermaligen, schon
14*
wi'eder herein, — überall cin neuer Boden, überall neue
Werkzeuge, wie ern neues System, das nicht als halbe
Maaßrcgcl vcrunglückcn soll, es gebietet. Der coiwrscoup
war ziemlich terroristisch, — die Klösteraufhebungen und
Kirchcnsperrungen wahrhaft vandalisch, — die Verschlcude-
rung ihres Gutcs höchst argcrlich, das Centralisiren manch-
mal wahrhaft ikonoklastisch, — die Zerstörungslust groß,
und das Organisiren unaufhörlich.
Dennoch sallen in eben diese Perlode (1802 — iZc>y)
manche gute und reife Jnstltutionen, — die Erneucrung
der Akademie der Wissenschasten, — die Akademie dcr Kün-
ste, — ein liberalcr und grandioser Jmpuls auf die histo-
rischen Studien, — die Mischung der lMra - Lavaräs mit
ausgezeichnetcn Männern aus Norddeutschland, die freylich
uoch einen argen Wust eingewurzelter Rohheit zu bekam-
pfen hatten, und dieses Tagewerk häusig nicht mit der größ-
ten Bescheidenheit begannen, wo dann wiederum die Re-
aktion nicht ausblieb, und sich allzuoft mit dcm Heuchel-
schein des Patri'otismus oder noch bequemer mit dem Bo-
napartischen Schilde bedeckte, und Männer, wie Savigny,
Jacobs, Jacobi, Sailer, Fcuerbach, Schlichtcgroll rc. vcr-
folgte oder vertrieb. Dcr Name Christoph Aretins, dieses
rastloscn, Bonapartischen Spürhundes, hat sich durch der-
ley häßliche Künste, als ein neuerer Lippert verewigt.
Man vergleiche aber einmal, wie München jetzt
ift, und wie es vor 20 Jahren war, wo noch Nie-
mand den protestantischen Hofprediger der verwittwetcn
Königin gern ins Quartier nehmen wollte, um nicht gleich-
falls in der Hölle braten zu müssen, oder wie (1808 —
1810) die Entfremdung zwischen Altbayern und Neu-
bayern, die Fehde zwischen den Nord- und Süd-
deutschen, ihren Scheitelpunkt erreicht hatte, mi't der
jetzigen, vollkommencn Duldung, mit dcm dermaligen, schon
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