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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [1]: [Sammlung Millosicz]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0029

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11

II. Unterer Theil einer weiblichen Statue.

Weisser Marmor. — H. 0*47. — Abgebr. der ganze Oberkörper, 0'02 über dem
Nabel. Es scheint, dass der untere Tbeil aus einem besonderen Stück Marmor gear-
beitet war. Von der r. Hand ist nur der Daumen und ein Theil der inneren Hand-
fläche an der Hüfte erhalten. — Aus Tralles.

Die Figur steht auf dem r. Fuss, die r. Hand war auf die weit
hervortretende r. Hüfte gestützt. Sie ist bekleidet mit anliegendem,
langem Chiton, dessen Falten am Leib wollig angedeutet sind. Der
Mantel ist um die Hüfte gewunden, ein Zipfel desselben fällt neben
dem vortretenden 1. Knie zwischen den Beinen herab, wo er tief
unterschnitten ist. Von ihm aus geht der Saum des Mantels über
den 1. Oberschenkel. Darunter kommt das Untergewand hervor,
aus dem die mit Sandalen bekleideten Füsse hervorsehen. Der 1.
Fuss ruht auf den Zehen, unter dem Fuss ist der Marmor stehen
geblieben. Die Rückseite ist unbearbeitet.

Späte Arbeit. — Das Gewandmotiv erinnert an das der Venus
von Milo (vgl. Ravaisson la Venus de Milo p. 41. V. Valentin
die hohe Frau von Milo S. 29. Premier über die Venus von Milo
S. 31, wo die hierhergehörigen Darstellungen zusammengestellt sind).
Am nächsten steht unserem Torso hinsichtlich des Gewandmotivs
die Venus aus der Villa Albani (Clarac 602, 1332 A; dieselbe als
,Venus Torlonia' bei V. Valentin Taf. 3, 10) hinsichtlich der Hal-
tung der r. Hand und der Füsse die Venus aus der Sammlung
Torlonia (Clarac 605, 1342. vgl. 607, 1340).

12. Satyr.

Gelblicher Marmor. —■ H. 0'64. — Abgebr. der Kopf, die 1. Hand und der Kopf
des Schlauches; die ganze Oberfläche ist sehr zerstört, da der Marmor lang im
Wasser gelegen hat. — Aus Klazomenai.

Er ist nackt bis auf die Nebris, welche von der r. Schulter
über den Leib gelegt ist und 1. bis zum Knie hinabreicht. Der 1.
Arm stützt sich auf einen Schlauch, der auf einem Baumstamm liegt.
In der herabhängenden R. hält er einen Kantharos, in dessen Oeff-
nung man hineinsieht. R. Standbein, 1. etwas vorgesetztes Spiel-
bein. Hinter und unter dem Kantharos, sowie zwischen den Beinen
ist der Marmor stehen geblieben, so dass dieser Theil reliefartig
erscheint.

Späte, schlechte Arbeit von schweren Formen. — Von den
vielen ähnlichen Dionysos- und Satyrgestalten steht am nächsten
die Statue bei Clarac 678B, 1619C: Dionysos auf einen Pfeiler
gelehnt, unter dem Kantharos ein Panther, welcher wohl auch bei
 
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