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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [1]: [Sammlung Millosicz]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0032

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Taf. III—VIII. Mon. MV inst. IX, tav. XVIII. Kekule in Mittheil,
des deutsch, archäolog. Instituts in Athen I, Taf. VIII—X. S. 177 f.)
und der an spätgriechischen Köpfen desselben Gottes allbekannten.

16. Kopf einer weiblichen Gottheit.

Weisser (Parischer) Marmor. — H. O20. — Vollkommen erhalten ist nur die
i. Seite des Gesichts, das übrige Gesicht ist von Feuchtigkeit zerfressen. — Gefunden
zwischen Smyrna und Klazomenai.

Das Köpfchen, von grossem Liebreiz und aphrodisischem Typus,
ist nach r. geneigt, der feine Mund von lächelndem Ausdruck. Auch
die länglichen feuchten Augen sind vom Lächeln wie zusammenge-
drückt. Das nur angelegte Haar ist gewellt und einfach hinten zu
einem Haarknoten zusammengenommen. Eine flache Tänie ist in
demselben angedeutet. Am Hals eine weiche Querfalte.

Treffliche, griechische Arbeit- den erhaltenen Stellen nach sehr
ausgeführt und fein geglättet.

17. Kopf einer weiblichen Gottheit.

Weisser Marmor mit grauen Adern. — H. 0*24. — Abgestossen die Nase, das
Kinn bestossen, abgebrochen der r. hintere Theil des Modius und eine Stütze an der
r. Seite des Hinterkopfes. — Abgebildet Taf. III, la. Ib. — Gekauft in Triest;
aus Aquilej a.

Der Kopf, etwas nach 1. und vorn geneigt, ist von sinnendem
Ausdruck. Am Haaransatz über den Augen, deren Sterne angegeben
sind, erscheinen zwei kurze Hörner. Das gewellte Haar ist in der
Mitte gescheitelt, über demselben liegt eine wulstige Tänie, welche
nur vorn aus dem Schleier heraustritt, der das ganze Haupt ver-
hüllt. Ueber dem Schleier lehnt sich eine Mondsichel an einen
Modius, der oben glatt abgeschnitten ist. L. am Hinterkopf ein
breiter Ansatz • das Hinterhaupt ist nicht ausgeführt.

Gute, römische Arbeit. — Deutung und Benennung des Kopfes
wäre endgiltig nur im Zusammenhange einer grösseren, auf reicheres
Material*) zu stützenden Untersuchung, wozu hier nicht der Ort ist,

*) Darstellungen der Isis, vielleicht auch einzelne auf Jo gedeutete Bildwerke,
werden dabei ebenfalls herangezogen werden müssen. Einen kleinen Beitrag gebe
ich auf Taf. III, Fig. 2. Weiblicher Kopf. Weisser Marmor. Etwa 0*07 h. Gefunden
in den Weingärten nordwestlich von Athen. Sammlung der archäologischen Gesell-
schaft daselbst. Die Skizze, welche der Abbildung zu Grunde liegt, nahm ich im
Jahre 1860; sie beansprucht, nur, die Attribute und ihre geschmackvolle Vertheihuig
 
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