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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [1]: [Sammlung Millosicz]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0034

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22. Aelterer männlicher Portraitkopf.

Weisser Marmor. — H. O30. — Abgebr. unter dem Kinn, es fehlt der ganze
Hinterkopf mit dem 1. Ohr, die Nase ist bestossen. — Aus Lissa.

Breites, fleischiges Gesicht, kurze Stirne mit tiefen Runzeln.
Um die Augen und zwischen der Nase und den Mundwinkeln zahl-
reiche Hautfalten. Die grossen Augen sind von lebhaftem Ausdruck.
Das Kinn ist breit und stumpf. Den Kopf bedeckt spärliches, nur
angedeutetes Haar.

Das ungemein lebendig aufgefasste Portrait, welches mit dem
Meissel fertig gemacht ist, ohne später übergangen worden zu sein,
zeigt eine unverkennbare Verwandtschaft mit den bekannten Köpfen
des Vespasian.

23. Männlicher Portraitkopf.

Weisser Marmor. — H. von der Halsgrube bis zum Scheitel 0*265. — Abgebr.
die Nase, beschädigt die Haare, besonders an der 1. Seite. Das Ganze ist nur
abozzirt, an den Backen sind noch grobe Meisselhiebe sichtbar. — Gefunden im
Busen von Vurlä zwischen Smyrna und Klazomenai.

Niedrige Stirn mit starken Falten über der Nasenwurzel. Die
Augenknochen treten stark hervor, ebenso die Backenknochen. Die
Wangen sind mager. Der Mund ist fest geschlossen, auf der Ober-
lippe schwacher Bart; Backen- und Kinnbart sind nur angedeutet,
sollten aber ganz kurz gehalten werden. Die Ohren stehen ab.
Krauses Lockenhaar bedeckt den Kopf. Im Nacken ist ein Rest
der Toga erhalten.

Die Arbeit ist spät, aber die Auffassung frisch und charak-
teristisch.

24. Weiblicher Portraitkopf.

Grauer Kalkstein. — H. 0"23. — Die ganze Oberfläche beschädigt. — Aus
„Jonien".

Niedere, vorspringende Stirne. Die Augenbrauen sind in die
Höhe gezogen, die Augensterne angegeben. Das schlichte Haar ist
in der Mitte gescheitelt, die beiden Zöpfe bilden hinten einen platt-
gedrückten Haarschopf.

Schlechte Arbeit. — Wahrscheinlich von einem Grabmal.

25. Kleiner männlicher Kopf.

Graublauer Marmor, wie der des Frieses mit Gigantenkämpfen aus Pergamos im
Berk Museum. — H. 0"13. — Abgebr. in der Mitte des Halses, ein Theil der Nase
fehlt, die ganze Oberfläche verwaschen. — Aus Pergamos.
 
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