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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [1]: [Sammlung Millosicz]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0035

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Das ganze Gesicht erscheint auffallend lang wegen der langge-
zogenen Nase und der ungegliederten Oberlippe. Die Lider liegen
schwer auf den Augen, die Brauen, gegen die Nase hin emporge-
zogen, fallen nach beiden Seiten stark ab, wodurch der Kopf, trotz
seiner ganz geraden Haltung, einen schmerzlichen Ausdruck erhält.
Die kurzen, schlichten Haare sind in die Stirne gestrichen. Zu
beiden Seiten des Kopfes über den Ohren ist je eine glatte, unbe-
arbeitete Stelle. Der Hinterkopf ist vom Scheitel an absichtlich
schräg abgeschnitten, in denselben ein viereckiges Loch horizontal
hineinge arb eitet.

Unbedeutende, rohe Arbeit, die nur als ein später Ausläufer
der pergamenischen Schule Interesse erregen kann. — Barbaren-
kopf, vielleicht zu einer Marsyasdarstellung gehörig- dazu würde der
Ausdruck, die gerade Haltung des Kopfes, das Dübelloch im Hinter-
haupt und die glatten Stellen an den Seiten des Kopfes passen,
indem hier die emporgebundenen, nahe vorbeigehenden Arme die
Ausarbeitung schwierig und unnöthig gemacht hätten. Nur das
Fehlen des Bartes macht eine Schwierigkeit. (Die Literatur über
Marsyas bei Fröhner notice de la sculpture du Louvre p. 103—110.
Les musees de France p. 13 n. 2 zu pl. 3.)

26. Männlicher Portraitkopf.

Weisser Marmor. — H. mit dem Halse 0*34. — Die Nase abgestossen. — Nach
einer Zeichnung und Mittheilungen E. Majonica's. — Aus Mytilene; jetzt in
Triest befindlich.

Bartlos, mit schlichtem, vorn in die Stirn fallendem Haar, welches
tief in den Nacken gewachsen ist, und auffallend langem Halse.

27. 28. 29. Drei Löwenköpfe.

Nr. 27. Grober, weisslicher Kalkstein. — Von der Schnauze bis zur Stirne 0*20.

— Hinterkopf weggebrochen. —■ Aus Laodikeia (Syrien). — Nicht durchbohrt.

Nr. 28. Weisslicher Kalkstein. — H. 0-10. Mit einem Stück der Sima 0-10
br. — Aus Erythrai. — Nicht durchbohrt.

Nr. 29. Graublauer Marmor. — Von der Schnauze bis zum Hinterkopf 0-05.

— Aus Pergamos. — Als Wasserspeier durchbohrt.

30. Stierkopf.

Weisser Marmor mit grauen Adern. — Von der Schnauze bis zum Nacken 0-15.

— Abgebr. die beiden Hörner, erhalten bis zur Mitte des Nackens.—Aus Akkon.

Der Kopf ist nach r. gewandt. Die hervorstehenden Augen sind
durch je vier schräg gestellte, concentrische Ellipsen bezeichnet.

Archäologisoli-epigrapliisoho Mitth. I. 2
 
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