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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [1]: [Sammlung Millosicz]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0038

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Etwas vor und nach r. geneigt, mit Stirnband, welches das an
den Schläfen aufgenommene Haar hält. Dasselbe ist in der Mitte
gescheitelt und zu beiden Seiten des Scheitels aufgepufft. Ueber
dem r. Ohr eine unkenntliche Erhöhung (Locker1 Epheublatt?). —
Flotte, freie Arbeit. — Die Haartracht ist die an Dionysosköpfen
bekannte. Vgl. besonders den Bacchus vom Capitol (Müller-Wieseler
D. d. a. K. II, 33, 375).

32. Torso eines Wagenlenkers.

Röthlicher, stark glimmerhaltiger Thon. — H. 0-055. — Abgebrochen der Kopf,
beide Arme an der Schulter, beide Beine über den Knien. Dunkelrothe Farbe auf
dem Querband, Beste rother Farbe auf dem Rücken. — Aus Pergamos.

Um Brust und Leib ist viermal ein breiter Riemen gewunden.
Darüber liegt ein schmales Querband, von der 1. Schulter kommend,
wo es nur durch dunkelrothe Farbe angedeutet ist, dann plastisch
unter der r. Achsel durch und über den Rücken gehend. Vorn,
auf der Brust, ist an demselben ein Medaillon (phalerae) mit un-
deutlichem Reliefbilde befestigt. Unter den Riemen kommt die kurze
Tunica hervor. R. Standbein, 1. Spielbein. — Trotz der Kleinheit
sehr ausgeführt. — Vgl. die Statue Museo Pio-Clementino III, tav. 31,
nur dass bei unserer Statuette das Messer fehlt.

33. Gastmahl. Relief.

Rüthlicher Thon. — H. 0.11. Br. 0-12. — Abgebrochen an beiden Seiten und
unten, ferner der Kopf, der r. Arm des Mannes vom halben Oberarm an und wenig-
stens eine ganze Figur 1. — Aus Mytilene.

Auf einer Kline, welche mit einer dicken, rosenrothen Matratze
bedeckt ist, ruht ein Mann (nach 1.). Er stützt seinen 1. Arm auf
ein Polster und hält in der L. eine Schale. Der r. Arm war er-
hoben. Die Beine vom Knie ab sind von einer Decke verhüllt.
Der Oberkörper ist nackt, bis auf ein schmales, dunkelrothes Ge-
wandstück, welches über dem r. Oberarm, Leib und 1. Unterarm
liegt. Auf seiner r. Schulter ist die r. Hand einer Person erhalten,
welche sich hinter ihm befand. Von der Kline hängt vorn eine
zottige Decke herab mit Resten eines weissen Ueberzuges. Vor
derselben ist der obere Theil eines Tisches mit Früchten (?) er-
halten. — Gute Arbeit.

34. Kinderköpfchen. Gelbröthlicher Thon. H. 0-03. Aus Pergamos. L. ge-
wendet, mit lächelndem Ausdruck aufwärts blickend. Auf dem Kopf ein weit zu-
rückgesetzter Petasos mit dicker, schmaler Krämpe. Ueber den Ohren krause Haar-
büschel. Reizend und lebendig. Jugendlicher Hermes? — 35. Kleiner männlicher
 
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