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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Gooß, Carl: Zu Corpus Inscriptionum Latinarum III, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0053

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Kleinschenk. Das römische Lager, fünf Viertelstunden ober-
halb des Ortes, tritt in seinem Grundrisse beim Pflügen infolge der
von den Mörtelresten der Wälle herrührenden weissen Färbung der
Erde deutlich erkennbar als Rechteck hervor. Trümmer haben sich
nur noch von der südöstlichen Eckbastei spärlich erhalten, welche
sich als runde Vertiefung mit unregelmässiger Aufschüttung der
Ränder darstellt. Daraus erhielt das Schässburger Gymnasium durch
Vermittlung des dortigen evangelischen Pfarrers Seraphin folgenden
wohlerhaltenen Ziegelstempel, den es bruchstückweise bereits früher
besass:

(C III B)

Es ist das offenbar dieselbe cohors III. Britannorum, welche
im Jahre 104 am Brückenbau bei Turn - Severin beschäftigt war
(C. I. L. III, 17037 3). Sie muss bald nach der Eroberung Daciens
ihr Standlager am rechten Ufer des Altflusses errichtet haben; denn
schon im Jahre 106 nennt sie ein Militärdiplom (C. I. L. III d.
XXIV) in Rätien, wo sie noch ein Stein vom Jahre 211 erwähnt
(C. I. L. HI, 5935).

Zu p. 182. Apulum.

Von Karlsburg kam vor etwa zwei Jahren ein Stein mit folgen-
der griechischer Inschrift in's Bruckenthal-Museum nach Her-
mannstadt:

A 0 H N A

kata eni

tathn a
n g 0 h kg
ok ttpict

AGnvfi Kard emTcrfriv dveönKe 3Ox(Taouio?) TTpicn^Tvo?).

Also-Värosvize. Der aus diesem Lager nach meiner eigenen
Lesung von Mommsen in Ephemeris epigraiphica II n. 473 publicirte
Ziegelstempel zeigt nicht die retrograden Buchstaben N e r; sondern
ncr. Die L-rung entstand durch den unmotivirten Punkt im C.

Schässburg. CARL GOOSS.

b(eneßciario) co{n)s{ularis) <v(otum) l{ibens) m(erito) p(osuit) hergestellt. Die unseres
Erachtens kaum abweisbare Annahme, dass der Stein ursprünglich eine Votivara war
und erst nachträglich in einen Sessel mit theilweiser Zerstörung der Inschrift um-
gearbeitet worden ist, wird von Herrn Gooss in entschiedenster Weise in Abrede
gestellt. D. Red.

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