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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Maionica, Enrico: Triest - Pola - Aquileja
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0072

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am Boden liegen Beinschienen und Schild, 1. davon ein Anker,
etwas entfernt noch der Oberleib eines Tritons, der mit beiden Hän-
den einen Schild umfasst. Bei dem decorativen Charakter des
Ganzen ist es wohl anzunehmen, dass die jetzt abgebrochene r. Seite
ebenfalls einen Triton wiederholte. — Reliefplatte 0*36 h. 0'65 br.
eines christlichen Sarkophages, äusserst verstümmelt, vielleicht Daniel
zwischen den Löwen darstellend. — Steinmedaillon, auf der
Vorderseite einen betrunkenen Satyr, der in der R. eine Obstschüssel,
in der L. eine Fackel trägt, darstellend; die Rückseite zeigt einen
Medusenkopf in grossen Proportionen. Gute Arbeit.

Von den zahlreichen, im C. I. L. als in Aquileja zerstreut ver-
zeichneten Inschriften sind die meisten zu Grunde gegangen, nach-
weisen lassen sich noch n. 732 und n. 791 im Hause Nr. 43; n. 1192
im Hause Venier; n. 1394 in piazza S. Giovanni Nr. 63; n. 1322
in via delle Vergini Nr. 65; n. 1375 im Hause Pasqualis; n. 1412
im Hause Nr. 51; n. 1489 im Hause Nr. 73. Um das Verschwinden
von etwa 80 anderen an Kirchen angebrachten Inschriften zu be-
greifen, sei hier erwähnt, dass im Laufe der Zeit die Kirchen des
S. Antonio, S. Giovanni, S. Siro, S. Marco, S. Feiice, S. Felicita,
S. Lazzaro, sowie die von Monastero demolirt worden sind; nur
die dem heiligen Andreas geweihte und die Domkirche bestehen
noch heute. Im Dome sind noch einige Inschriften vorhanden,
C. I. L. n. 967. 1070. 1076. 1205. 1291. 1313. 1320. 1395 und ausser-
dem die bis dahin übersehenen nn. 8287. 8339. 8345. 8536 in der
unterirdischen Grabkapelle des h. Hermagoras. Von der Inschrift
(C. I. L. V, 781), welche Cyriacus, der sog. Secundus, Bologna
und Accursius noch vollständig abschrieben, fand Cortenovis 1784
nur noch die r. Hälfte der oberen vier Zeilen: in pavimento ecclesiae
metrop.; die linke hierzu gehörige Hälfte fand ich ebenfalls als Fuss-
bodenplatte verwandt und unter einem Betstuhle versteckt in der
Cappella del Rosario.

Alterthümer in der Nähe Aquilejas.

Der nächste Ort, wo auch grössere als die schon bezeichneten
Sammlungen sich befinden, ist das nördlich gelegene Monastero.
Hier besteht seit langer Zeit das Museum BertoIi, jetzt Cassis,
während das Museum Ritter aus Ausgräbungen neuester Zeit ge-
bildet worden ist.

Das Museum Cassis, noch immer däs reichhaltigste unter
allen denjenigen, welche aus den Trümmern Aquileja's entstanden
sind, enthält Antiken jeder Art, ist aber gegenwärtig (ausser den
 
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