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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Hoernes, Moritz: Römische Ruine bei Marz
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Conze, Alexander: Römischer Reliefstein zu Baden bei Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0089

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gefundenen Spuren vielfarbiger Wandbemalung Zeugniss. Eigent-
liche Funde sind in dem bisher aufgedeckten Theile nicht gemacht.

In den Substructionen fanden sich Knochenreste vom Fuchs,
vom Hund und vom Schwein. Mit Gefässbruchstücken der ver-
schiedensten Art ist die ganze bezeichnete Fläche wie besäet, dar-
unter fand ich einige Scherben von terra sigillata mit gepresstem
Reliefschmuck, z. B. springender Hund in kreisförmigem Bande,
Eber, dem ein Thierkämpfer mit gefälltem Spiess entgegentritt, und
einen Gefässboden mit eingekratztem VIVE.

Ich behalte mir vor, die weitere Ausdehnung der Baulichkeiten
zu verfolgen; dass dieselben sich über einen weiteren Raum er-
strecken, ist unverkennbar. Da nämlich der steinharte Beton der
Fussböden nur ganz seicht unter der Ackerfläche liegt und so den
feuchten Niederschlag am tieferen Einsickern verhindert, so erscheint
das umgebrochene Feld nach einem Regen von einer der benach-
barten Höhen herab gesehen wie ein Schachbrett mit weissen
trockenen und dunklen feuchten, ehemals von Gebäuden einge-
nommenen Stellen und Quadraten bedeckt.

Wien. MORIZ HOERNES.

Römischer Reliefstein zu Baden bei Wien.

Ein Sandsteinquader auf einem Feldrain unweit Baden, süd-
östlich vom Eichwäldchen und dicht am Wiener-Neustädter Canale,
hatte schon seit geraumer Zeit die Aufmerksamkeit des Herrn
Dr. Hermann Rollet in Baden erregt. Derselbe liess endlich vor
Kurzem den Stein wenden, entdeckte, dass er auf zwei Seiten un-
verkennbar römische Reliefs hatte, bewirkte die Bergung und vor-
läufige Aufstellung des Steins im Badener Stadtparke, und gab
Nachricht von dem Funde in dem Badner Boten 1876, n. 50. Diese
Nachricht wurde bestätigt und ergänzt durch die Herren K. Hof-
mann und R. Schneider, welche auf unsern Wunsch das Fundstück
mit freundlichster Unterstützung des Entdeckers an Ort und Stelle
in Augenschein nahmen und uns eine Zeichnung überbrachten.

Der Stein ist unten gebrochen. Der erhaltene Rest misst etwa
0'82 in der Breite, O50 in der Höhe, 048 in der Dicke. Das
 
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