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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 1
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Maionica, Enrico: Fälschungen aus Aquileia
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Conze, Alexander: Reliefstatuette aus Aquileia
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0095

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77

Stellung einer erotischen Scene; ebenso eine zweite daselbst auf-
bewahrte 0'22 h;, 0-38 br. und 0*04 d. Reliefplatte , die zwei in
einem Gespräch begriffene Frauen zeigt, von welchen die r. stehende
ein kleines Mädchen an der Hand führt, während neben der an-
deren 1. ein nackter Jüngling mit einem undeutlichen Gegenstand in
der erhobenen R. und r. von demselben noch ein Baumstamm sich
befindet.

Bei anderen Stücken sind dagegen antike Vorbilder benutzt
worden, wie z. B. die in Aquileja so oft vorkommende Atysgestalt
zu der merkwürdigen Darstellung eines Cincinnatus am Pfluge
den Anlass geboten, oder das Motiv einer statua loricata zu einer
Nachahmung derselben verleitet hat.

Dass man überhaupt solchen Sculpturwerken auch bei wohl-
bewährten Sammlern begegnet, hängt wesentlich mit dem Umstände
zusammen, dass gewöhnlich dieselben nicht einzeln, sondern in
grösseren Partien zusammen mit unzweifelhaft echten Stücken in
den Handel kommen.

E. MAIONICA.

Eeliefstatuette aus Aquileja.

Zu den glücklichen Erwerbungen, welche das Museo civico di
antichitä zu Triest in letzter Zeit gemacht hat, gehört namentlich
eine Reliefstatuette, 0'485 h., aus sogenanntem Alabastro cotognino,
einem weisslichen, warm gefärbten, halb durchsichtigen Material.
Die Figur stammt aus Aquileja, wo sie sich schon seit einiger Zeit
in Privatbesitz befand. Sie ist hinten flach zum Aufsetzen als Re-
liefbild , wie z. B. die Figuren des Erechtheionfrieses, gearbeitet.
Spuren eines Verbandes sollen auf der Rückseite aber nicht vor-
handen sein. Kopf und beide Arme waren angesetzt, wie die noch
erhaltenen eisernen Zapfen und die für die Verbindung vertieften
Flächen deutlich beweisen.

Dargestellt ist eine volle weibliche Gestalt in Ober- und Unter-
gewand, deren linker Arm gewiss um ein Skeptron zu halten, aus
der Schulter hoch gehoben war; an der Vorderseite der Schulter
befindet sich ein eiserner Zapfen, an dem ohne Zweifel der getra-
 
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