Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:
Michaelis, Adolf: Die Priaposara des Euporus aus Aquileia
DOI Artikel:
Conze, Alexander: Sphinx des Amenhotep III in Spalato
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0117

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
95

kapellen am Grabe errichtet wurden44). Ist man doch im alten
Gallien so weit gegangen den Verstorbenen selbst in priapischem
Zustande auf seinem Grabmal abzubilden 45).

Strassburg im Elsass. AD. MICHAELIS.

Sphinx des Amenhotep III in Spalato.

Ausser der schon aus den malerischen Ansichten des Domplatzes
zu Spalato sehr bekannt gewordenen, befindet sich daselbst noch eine
zweite altägyptische Sphinxstatue, welche durch eine Hieroglyphen-
inschrift vor der andern ausgezeichnet ist. Beide publicirte schon
Adam (ruins of the palace of the emperor Diocletian at Spalatro in
Dalmatia etc. 1764. Fol.), die inschriftlose pl. LV. LVI, die andere
pl. LX. Letztere ist gegenwärtig Eigenthum des Herrn Dr. Agostino
Cindro, befindet sich jedoch seit 1875 im Museum zu Spalato. Diese
würdige Aufstellung wird eben so sehr der Bereitwilligkeit des Be-
sitzers, wie der Fürsorge des Herrn Directors Prof. Glavinie ver-
dankt. Der Kopf fehlt, wie schon in der Abbildung bei Adam, ist
aber noch vorhanden. Als ich im Jahre 1871 in Gesellschaft des
Herrn Dr. W. Bode Spalato besuchte, erkannte mein Reisegefährte
mit glücklichem Blicke einen Kopf, welcher roh mit Farben über-
schmiert über einer Hausthür eingemauert war, als augenscheinlich
zu der Sphinx Cindro gehörig. Leider befindet sich der Kopf noch
an dieser Stelle; der Hausbesitzer, Herr Nicolö Gottovac, dürfte
sich der Einsicht nicht verschliessen, dass er vielmehr in's Museum
gehört. Die Zugehörigkeit des Kopfes Gottovac zur Sphinx Cindro
bestätigt auch die Vergleichung des für Spalato absonderlichen Ma-
terials. Herr Ingenieur Gross beschreibt es als dichten, marmor-
artigen Kalkstein, stark zerklüftet mit kleinen Drusen von Kalk-
spathkrystallen.

Die Vergleichung eines Papierabklatsches der Hieroglyphen-
inschrift, welchen ich mit mir nahm, mit dem Bartolozzi'schen Stiche
bei Adam ergibt, dass dieser Stich die Inschrift correct und voll-

44) Jahn spec. epigr. S. 62 ff. Preller röm. Mythol. S. 397 Anm. 2. Fröhner
not. de la sculpt. amt. du Louvre I, 423 no. 461.

4i) Fleury civilis, des Romains dans la Gaule Belgique, Nizy S. 11.
 
Annotationen