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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 2
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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [2]: Sammlung Millosicz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0130
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c) Thongefässe.

Die 58 Gefässe der Sammlung Millosicz enthalten so ziemlich
alle Formen und Decorationsweisen, welche die kyprischen Vasen
überhaupt zeigen und welche, namentlich durch die erfolgreichen
Ausgrabungen des amerikanischen Consuls Cesnola, jetzt fast in
allen öffentlichen Sammlungen vertreten sind. Ohne Abbildungen,
welche sie andererseits nicht zu verdienen scheinen, ist es schwer,
durch Beschreibung eine Vorstellung von dem blos linearen Schema
der Ornamentation zu geben und die nachfolgende Aufzählung
kann doch nur für den ganz verständlich werden, welcher ähn-
liche Gefässe aus eigener Anschauung kennt. Daher habe ich mich
ganz kurz gefasst.

Die älteste Weise der Decoration, welche wir kurz die geo-
metrische nennen wollen, beherrscht die gesammte kyprische Vasen-
fabrication. Die Verzierung der folgenden Gefässe (168 — 180)
stimmt in allem Wesentlichen mit der von Conze in seinen Bei-
trägen zu den Anfängen der griechischen Kunst beschriebenen über-
ein. Zu bemerken ist nur, dass sich eine grössere Armuth in den
verwendeten Zierformen zeigt und dass die aus zwei, drei oder mehr
concentrischen Kreisen, meist mit einem Punkte in der Mitte, ge-
bildeten Ornamente hier nie durch Tangenten zu einer primitiven
Spirale verbunden sind. Auf den Gefässen der Sammlung Millosicz
kommen keine Thiere vor, dagegen ist häufig der Henkelansatz
durch eine Bogenlinie charakterisirt.}

168-169. Bauchige Krüge. Vgl. Doli XVI/ 4 (3220). Grober, röthlicher
Thon. H. 0'256. 0-185. Dunkelbraunes Ornament. Beide sehr roh. — 170. Salb-
fläschchen. Vgl. Lau, Brunn, Krell die griechischen Vasen, ihr Formen- und De-
corationssystem Taf. II, 2, doch ohne seitlichen Ausguss. Grauröthlicher Thon.
H. 0-21. Das Ornament dunkelbraun. —.171—174. Giessgefässe. Vgl. Lau Taf. I,
2. 3. Graugelber Thon. H. ft'22. 021. 016. 0'12. Rothbraunes Ornament. —

175. Topf mit seitlichem AusguSS, im Innern des letzteren ein Sieb mit drei Löchern.
Vgl. Levezow 195. Grauröthlicher Thon. H. 0-15. Rothbraunes Ornament. —

176. Amphora mit langem Hals und kurzen, tiefsitzenden Henkeln. Gelbgrauer
Thon. H. 0-29. Ornament braun. — 177. Sogenannter Stamnos. Vgl. Jahn 36.
Rothgrauer Thon. H. 0*23. Das reiche Ornament, abwechselnd weiss und schwarz,
ist sorgfältig ausgeführt. — 178- Henkelloser Krug mit zwei sich gegenüberstehen-
den Löchern im Hals zum Durchziehen einer Schnur. Vgl. Levezow 83, doch
ohne Fuss. Rothbrauner*5Thon. H. 0-17. Ornament schwarz. — 179. Dieselbe
Form wien. 178, doch mit einem Henkel. Gelbgrauer Thon. H. 0-23. Reiches,
rothbraunes Ornament. — 180. Krug. Vgl. Jahn 57. Röthlicher Thon. H. 015.
Rothbraunes Ornament.

Die folgenden Gefässe (181—190) sind nur mit dem erwähnten
concentrischen Ornament unter und zwischen horizontal um das
Gefäss gelegten Kreisen verziert.
 
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