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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 2
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Maionica, Enrico; Schneider, R.: Bericht über eine Reise im westlichen Ungarn, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0186

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unten abgebrochen. Im Hauptfelde sind die Kniebilder der drei
Verstorbenen: in der Mitte ein unbärtiger Mann im faltigen, vorne
durch eine Fibel zusammengenestelten Mantel, mit dem Schreibrohre
in der R. und Rolle und Tintenfass in der L. Auf seine r. Schulter
hat der links neben ihm stehende gleichfalls unbärtige Mann, welcher
ähnlich gekleidet ist und in der R. eine kleine Peitsche trägt, die
Hand gelegt. Auf der anderen Seite steht eine Frau und hält
mit beiden Händen eine zweihenklige Schale vor sich. Ihre Kleidung
besteht aus einem glatten Untergewande, welches vorne eine Fibel
ziert, und einem weiten Obergewande mit einem gedrehten Reifen
(torques) um den Halsausschnitt, einem breiten Gürtel um die Hüfte
und grossen Spangen auf den Achseln. Sie trägt einen turban-
artigen Kopfputz, von dem ein breiter Schleier rücklings hinabwallt.
Im Giebelfelde ein Gorgoneion, im Zwickel über demselben ein
Delphin. Unter den Bildnissen zieht sich ein Längstreifen hin, in
welchem noch das obere Stück eines Reiters im Paludamentum und
mit der Peitsche zu bemerken ist. Hierzu dürfte nach den An-
deutungen im C. I. L. III, 3351 ein zweiter Stein (P42 h., 0*87 br.) mit
der Grabschrift der Aurelia Sabina gehören. Die Umrahmung dieser
Inschrift ist mit Weinranken, die aus einer auf der Basis des Denk-
mals angebrachten Henkelvase hervorkommen, geziert. Ueber der
Inschrift befand sich vermuthlich eine Darstellung des sogenannten
Todtenmahls, von welcher noch die Figur eines Mädchens mit irgend
einem Gegenstande in der Hand übrig ist. Sollten die beiden
Bruchstücke wirklich zusammengehören, so muss man annehmen,
dass zwischen dem Hauptfelde und dem Inschriftfelde zwei Fries-
streifen mit verschiedenen Darstellungen sich hingezogen haben, da
der vorhin erwähnte Reiter mit dem Todtenmahle vereinigt kaum
gedacht werden könnte Analogien für solche reichgeschmückte
Grabdenkmäler bilden ausser dem bei Totis erwähnten, noch andere
gewaltige Ueberreste, welche aus Stuhlweissenburg letzthin ins
Budapester National-Museum gebracht worden sind. — Stück der
Bekrönung eines Grabsteines, 035 h., 042 1. Erhalten das
Band vom Gorgoneion im Giebelfelde und ein Hippokamp im Zwickel
darüber. — Aktäon, Relief-Fragment, 070 h., O80 br., von
dem nur oben ein Stück des reichgegliederten Randes erhalten ist.
Aktäon, nur mit der Chlamys bekleidet, greift mit der R. an eines
der beiden Geweihe auf seinem Kopfe und wehrt mit der L. einen
andringenden Hund ab. Ein anderer Hund greift ihn an der 1.
Hüfte, ein dritter am r. Arme an. Vgl. (Conze röm. Bildwerke,
2. Heft, Taf. VII, 2- städt. Museum zu Salzburg n. 18.) -- Relief
 
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