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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 1.1877

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Heft 2
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Maionica, Enrico; Schneider, R.: Bericht über eine Reise im westlichen Ungarn, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9391#0192

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170

auch Waddington fastes des provinces asiatiques p. 732 n. 149). Da-
gegen wird die Identificirung des ersteren mit unserem Maximus
fast zur Gewissheit durch die stadtrömische Inschrift im C. I. L. VI,
1008, in der wir denselben Statilius M[aximus] als curator operum
publicorum im Jahre 146, also zwei Jahre nach seinem Consulate
in Function finden.

Weitere Nachrichten über diese Persönlichkeit zu geben sind
wir nicht im Stande. Jedenfalls ist er mit dem Proconsul von Africa,
vor welchem Apuleius seine Vertheidigungsrede vortrug, nicht zu
identificiren*), da dieser in derselben stets als Maxime Claudi an-
gesprochen wird. — Von den sonst genannten Statilii Maximi oder
Statilii Maximi Severi lässt sich ebenfalls keiner mit dem Consul des
Jahres 144 identificiren*).

Es bleibt noch die Frage zu beantworten, ob die Canabenses,
welche unsere Inschrift gesetzt haben, in Stuhlweissenburg oder in
dem benachbarten Aquincum sesshaft waren. Dass das Denkmal
nach dem erstgenannten Orte in früherer Zeit verschleppt worden
sei, ist nicht wahrscheinlich. Regelmässig finden sich jedoch Ca-
nabenses nur in der Nähe eines Standlagers angesiedelt (Mommsen
im Hermes VII p. 303 ff.) und da ein solches für Stuhlweissenburg
nicht nachweisbar ist, muss man wol Aquincum als ihre Wohnstätte
annehmen. Dafür spricht vor Allem der Umstand, dass Aquincum
schon von Hadrian zur Colonie erhoben worden ist (C. I. L. III.
p. 439), ferner die Inschrift C. I. L. III. 3505 (vgl. Ephem. epigr. III.

;':) Ziegel aus hadrianischer Zeit mit dem Stempel ex pr(aediis). T. Statil(i)
Maximi oder T. Statil(i) Maximi Severi oder Statili Severi vgl. bei Marini Arvali
p. 306 und 317 sqq.

Ein T. Statilius Maximus Se[ve]r(us?) lässt am 18. Februar 136 nach Chr.
seinen Namen und zwei lateinische Distichen am linken Fusse der Memnonsstatue
einmeisseln. (C. I. L. III. 46, 47; fälschlich von Cavedoni [zu Borghesi Oeuvres III.
p. 280, Anm. 6] mit dem in den Digesten [XLVIII, 2, 12] genannten Legaten
Statilius Secundus, an den Hadrian ein Schreiben richtet, identificirt.)

Einen Mccf-ifiiog (sie) 2zat[C]liog idiologus von Aegypten aus unbestimm-
barer Zeit erwähnt die Inschrift C. I. Gr. III. n. 4815c, p. 1213.

Ein Statilius Maximus, welcher in den Subscriptionen der Handschriften von
Cicero's Reden de lege agraria vorkommt (vgl. O. Jahn in den Ber. der k. sächs.
Gesellsch. 1851 S. 329 f.), könnte nach Zumpt (M. Tullii Ciceronis oratt. HI. de
lege agraria p. XXIII) ein Freigelassener des Consuls dieses Namens gewesen sein.
An einen Statilius Severus schickt Trajan ein Rescript über Soldatentestamente (vgl.
Institut, ed. Krüger II, 11, 1). Einen Consul Statilius Severus nennt für das Jahr
171 nach Chr. die Inschrift C. I. L. VI. 1978.
 
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