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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 2.1878

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Hoernes, M.: Beschreibung griechischer Vasen in Triest, [1]
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Maionica, Enrico: Mithras Felsengeburt
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https://doi.org/10.11588/diglit.9392#0041
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33

zwei grossen plumpen Augen ein durch roh eingerissene Linien gebildetes bärtiges
Gorgoneion mit starkem Schnurrbart; r. von dem auf der Vorderseite befindlichen
ein nackter laufender Knabe mit Zweigen in den Händen, 1. eine undeutliche Pflanze.
— Abgeb. Font.

55. Zweihenkliger Topf (M. 24). H. 0'08. S. — A. Zwischen zwei grossen
Augen ein bartloser Kopf mit kurzen Haaren und seltsam umgeschlungener weisser
Binde. — B. Zwischen zwei grossen Augen ein bartloser Kopf mit hoher phrygischer
Mütze und seltsam um dieselbe geschlungener weisser Binde. — Unter jedem Henkel
ein Epheublatt. — Abgeb. Font.

56. Amphora (M. 40). H. 0-18. Etruskische Provinzialarbeit. F. — Am
Hals: Auf jeder Seite zwei Augen, dazwischen ein Blatt. — Am Bauch: Rundumher
viermal eine Sphinx, sitzend.

57. B. 23, H. O065. Ganz schwarz, nur innen am Boden eine rothe
Scheibe, darin die Inschrift Larinas (s. Facs.). Sehr grober Thon und plumpe
Form. S. — Vollkommenes Seitenstück zu Berlin 523.

(Fortsetzung folgt.)

E. HOERNES

Mithras Felsengeburt

(Taf. II)

Unter den aus dem Orient in das römische Abendland über-
gegangenen zahlreichen Gottheiten dürfte es kaum eine zweite geben,
welche die Forschung in gleichem Masse beschäftigt hätte als der
arische Mithra. Dennoch lässt sich kaum behaupten, dass das Ver-
ständniss seiner ursprünglichen Natur und spätem Bedeutung, seiner
bildlichen Darstellungen und Cultusgebräuche überall schon zu be-
friedigender Klarheit gelangt sei. Zu den wichtigen Fragen, welche
das leider nicht vollendete Sammelwerk von F. Lajard ungelöst
hinterliess, gehört namentlich diejenige über die Geburt des Mithras
aus dem Felsen. Schon seit dem vorigen Jahrhundert vielfach er-
örtert1), ist sie doch auf Grund einer thunlichst vollständigen Auf-

') Die literarischen Belege schon bei F. della Torre de Mithra eiusque tabulis
symbolicis in den Monumenta veteris Antii 1700 (ed. n 1724 p. 162 ss.); nach
ihm Montfaucon Antiquif.Ss expl. T. I 383. — Martin Religion des Gaulois T. I
Paris 1727 p. 429 ss. zog zuerst einige Denkmäler in Betracht; gegen ihn Caylus
Recueil d'antiquites, T. III Paris 1759 p. 346 ss. Ablehnend verhielt sich Zoega
Abhandlungen ed. Welcker S. 132; während F. Creuzer Symbolik I3 271 und Deutsche
Schriften II 2, 290 ff. auf Grund neuentdeckter Monumente mit Hinweis auf das
eranische Keligionssystem an der Tradition festhielt. Zuletzt hat Windischmann
auf Anlass des von ihm übersetzten Opfergebetes an Mithra (Mihr Yast) Abhandl. f.
d. Kunde d. Morgenlandes I 60 ff. den Mythus erörtert (vgl. Spiegel Eranische
Alterthumskunde II 84 ff.). Auch Lajard Recherch.es p. 579 beabsichtigte eine
eigene Untersuchung.

Archäologisch-epigraphische Mitth. I. 3
 
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