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Boden gekehrter bekränzter Fackel. Der Sargdeckel war gebrochen; in dem Grabe
fand man nur Knochen, die Beigaben sollen angeblich nach Waitzen verschleppt
worden sein. Die Colonie, als deren Decurio Aurelius Marcus genannt wird, dürfte
Aquincum gewesen sein, zu dessen Bezirk Cirpi vermuthlich gehört hat:
m - avrel ■ marciano
inflore - aetatis ■
constitvto • hominib's
erepto • avr ■ marcvs ■ dec
col - pater ■ "e ■ sibi
c) Einen Ziegelstempel von diesem Castrum gibt Romer (A. Kk. XI S. 40
n. XXX) nach einem Abklatsch: aplvppipaniord (vgl. Ephem. II p. 402 n. 781).
— d) Seither hat das Nat.-Mus. von Bogdäny einen etwas abweichenden Ziegel-
stempel erhalten: arvppi nniori. (Die Ligatur von p und l, ähnlich einem durch-
strichenem r, kann im Druck nicht wiedergegeben werden). Der Zwischenraum
zwischen i und n lässt darauf schliessen, dass hier wohl auch p n beabsichtigt
war. Das d nach or ist nicht sicher. Der Schriftcharakter stimmt mit den Stem-
peln vom Ende des dritten und Anfang des vierten Jahrhunderts. — e) Das Frag-
ment ntrb dürfte vielleicht auf (apvale)ntrb Appii Valertfini tribuni zu ergänzen
sein. Nat.-Mus. — /) Im Jahre 1877 erhielt das Nat.-Mus. von demselben Orte ein
Fragment eines Gefässes aus Terra sigillata mit der Reliefdarstellung eines römi-
schen Kriegers, römische Schnallen, Fibeln, Bracelets und Pastaperlen.
Visegrad. Vermuthlich von diesem Orte oder möglicher Weise aus der
Nähe von Gran stammt ein Meilenstein, welchen ein früherer Besitzer im Primatial-
garten in Püspöki aufgestellt hat, von woher ihn 1876 Cardinal Simor nach Gran
in das Primatialpalais bringen Hess. Römer A. Kk. XI S. 31 n. LX. Das Jahr der
imp caesar
' ////// //////
//// ////
//// alex
ander pivs fe
l1x avgvstvs pon
tifex maximvs
tribvniciae po
"estatis Villi cos
iii pp resti ////
mil p xvi
Errichtung ist 230; die Distanzangabe war gewiss ab aq^ Unsicher ist, ob der
Meilenzeiger auf der Strasse längs der Donau gestanden hat, in welchem Falle die
Meilenzahl auf Visegrad hindeuten würde, oder ob er von der Strasse stammt, die
von Aquincum landeinwärts über Vörösvär, Csaba und Dorogh gegen Nyerges-Ujfam
führte (vgl. Mommsen C. III pag. 460). In letzterem Falle würde die Distanz bei-
läufig mit Dorogh stimmen.
Boden gekehrter bekränzter Fackel. Der Sargdeckel war gebrochen; in dem Grabe
fand man nur Knochen, die Beigaben sollen angeblich nach Waitzen verschleppt
worden sein. Die Colonie, als deren Decurio Aurelius Marcus genannt wird, dürfte
Aquincum gewesen sein, zu dessen Bezirk Cirpi vermuthlich gehört hat:
m - avrel ■ marciano
inflore - aetatis ■
constitvto • hominib's
erepto • avr ■ marcvs ■ dec
col - pater ■ "e ■ sibi
c) Einen Ziegelstempel von diesem Castrum gibt Romer (A. Kk. XI S. 40
n. XXX) nach einem Abklatsch: aplvppipaniord (vgl. Ephem. II p. 402 n. 781).
— d) Seither hat das Nat.-Mus. von Bogdäny einen etwas abweichenden Ziegel-
stempel erhalten: arvppi nniori. (Die Ligatur von p und l, ähnlich einem durch-
strichenem r, kann im Druck nicht wiedergegeben werden). Der Zwischenraum
zwischen i und n lässt darauf schliessen, dass hier wohl auch p n beabsichtigt
war. Das d nach or ist nicht sicher. Der Schriftcharakter stimmt mit den Stem-
peln vom Ende des dritten und Anfang des vierten Jahrhunderts. — e) Das Frag-
ment ntrb dürfte vielleicht auf (apvale)ntrb Appii Valertfini tribuni zu ergänzen
sein. Nat.-Mus. — /) Im Jahre 1877 erhielt das Nat.-Mus. von demselben Orte ein
Fragment eines Gefässes aus Terra sigillata mit der Reliefdarstellung eines römi-
schen Kriegers, römische Schnallen, Fibeln, Bracelets und Pastaperlen.
Visegrad. Vermuthlich von diesem Orte oder möglicher Weise aus der
Nähe von Gran stammt ein Meilenstein, welchen ein früherer Besitzer im Primatial-
garten in Püspöki aufgestellt hat, von woher ihn 1876 Cardinal Simor nach Gran
in das Primatialpalais bringen Hess. Römer A. Kk. XI S. 31 n. LX. Das Jahr der
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tifex maximvs
tribvniciae po
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Errichtung ist 230; die Distanzangabe war gewiss ab aq^ Unsicher ist, ob der
Meilenzeiger auf der Strasse längs der Donau gestanden hat, in welchem Falle die
Meilenzahl auf Visegrad hindeuten würde, oder ob er von der Strasse stammt, die
von Aquincum landeinwärts über Vörösvär, Csaba und Dorogh gegen Nyerges-Ujfam
führte (vgl. Mommsen C. III pag. 460). In letzterem Falle würde die Distanz bei-
läufig mit Dorogh stimmen.