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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 2.1878

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Hübner, E.: Römische Schildbuckel
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https://doi.org/10.11588/diglit.9392#0123
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von den sie umgebenden Ornamenten getrennt werden; die Herren
Th. Mommsen und R. Schöne haben sich vergeblich an ihrer
Entzifferung abgemüht. Verhältnissmäfsig deutlich ist die rechte
Hälfte der Inschrift, von dem (an sich sehr undeutlichen) Zeichen
der Centurie an; denn dieses ist wahrscheinlich gemeint. Nur das
S ist unsicher, mir scheint eher R oder Sc (vielleicht SQ) beab-
sichtigt zu sein. Der Name des Centurionen könnte also Mar(ius)
M. . . . oder Masq(linius) M{agnus) gelautet haben14). Ganz undeut-
lich ist der linke Theil der Inschrift, welcher aller Wahrscheinlich-
keit nach den (oder die) Individualnamen des Trägers des Schildes
enthält. Ich glaube zu erkennen:

Einer sicheren Deutung sind diese Schriftzüge nicht fähig; von
dem Zeichen rechts von dem auch von Lindenschmit gesehenen MA
(oder MAS) wage ich nicht einmal zu behaupten, dass es wirklich
ein beabsichtigter Buchstabe sei. Entweder ein mit N anfa ngendes
Nomen oder vor demselben das seltene Praenomen Numerius (oder
Marcus"?) und ein Cognomen stecken sicherlich darin; welche, ver-
mag ich nicht zu sagen; man könnte allenfalls vermuthen N- (oder
M-) Iuli Firm(iani ?) o{centuria) Mar(u) M(agni?). Diese Lesung
wird beispielsweise den ungefähren Sinn treffen.

3. Um das Jahr 1800 ist bei Garstang in Lancashire, an der
römischen Strafse nach Lancaster, dem römischen Longovicium, ein
runder Schildbuckel gefunden worden, welcher sich jetzt im briti-
schen Museum befindet15). Die Form stimmt fast genau zu Nr. 2;
Durchmesser des ganzen Erzrundes 8 (englische) Zoll, des convexen
Knopfes etwa die Hälfte; vier Nagellöcher sind in dem horizontalen
Theil des Randes. Die Zeichnungen sind leicht eingraviert und
stellenweise sehr verwischt. Von Versilberung wird nichts bemerkt.
Herr A. S. Murray hat die Freundlichkeit gehabt, das Original
für mich genau zu prüfen und Whitakers unvollständige Abbildung

14) Masius, Massonius, Masclins, Masclinius und dergleichen Namen kommen
in Mainz vor.

15) Die Abbildung in Th. D. Whitaker's history of Richmondshire Bd. 2
(London 1800 Fol.) Taf. zu S. 457 ist flüchtig und ungenau-, das schöne Denkmal
verdiente von der Society of Antiquaries in London oder Newcastle einmal sorgfältig
publiciert zu werden.
 
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