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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 2.1878

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Hübner, E.: Römische Schildbuckel
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Conze, Alexander: Theos ek petras
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https://doi.org/10.11588/diglit.9392#0131
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119

rieht des Vegetius (II 18) , welche im übrigen die allgemeine An-
nahme des von Iulianus eingeführten Brauches und ihre Dauer bis
in die späten Zeiten zu bezeugen scheint: sed ne milites aliquando
in tumultu proelii a suis aberrarent, diversis cohortibus diversa signa
in scutis jpingebant, ut ipsi nominant, digmata, sicut etiam nunc
moris est fieri; praeterea in averso scuto unius cuiusque militis lit-
teris erat nomen adscriptum, addito et ex qua esset cohorte quave
centuria. Der einfache ältere Brauch war also im Laufe der Zeit
dahin vervollständigt worden, dass nur das Abzeichen der Cohorte
(oder Legion) auf der äusseren Fläche des Schildes Platz fand, der
Name aber des Trägers mit Angabe nicht blos seiner Centurie son-
dern auch seiner Cohorte auf der inneren Seite desselben „geschrie-
ben" (d. h. wohl nur aufgemalt) war. Dass diese spätere Praxis
zeigende Beispiele sich nicht erhalten haben, ist darnach begreiflich;
um so werthvoller sind die erhaltenen, welche uns allein die ältere
Praxis kennen lehren.

Dies ist das Kesultat der Betrachtung einer bisher noch kaum
beachteten Denkmälerclasse. Möge es bald durch neue Funde er-
weitert oder auch berichtigt werden.

Berlin E. HÜBNER

i

In die Reihe der von Majonica auf S. 33 ff. dieses Jahrgangs
der Mittheilungen behandelten Darstellungen der Felsengeburt des
Mithras gehört auch das von Dütschke in seinem Cataloge der Uffizi
als „Brunnen-Decoration mit Maske eines Wassergottes" unter n. 146
aufgeführte Monument. Dasselbe stellt eine Felsmasse dar, aus
welcher oben die „nackte Figur eines Jünglings (?) emporsteigt,
wovon jedoch nur vom Unterleibe ein Stück erhalten ist", nichts
Anderes als der Qeög ek rrexpag, den Majonica bei n. XII seiner Liste
aus einem gleich geringen Ueberreste erkannte. Auf der Vorder-
seite des Felsens erscheint, um wiederum Dütschke's Worte zu ge-
brauchen, „die Maske eines Flussgottes mit in der Mitte geschei-
teltem, lang herab wallendem Haar und fliessendem Vollbart". Be-
stimmtere Abzeichen eines Flussgottes, Hörner oder Schuppen, fehlen,
wie ich mich kürzlich am Originale selbst überzeugen konnte. Da-
 
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