Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 2.1878

DOI Artikel:
Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [3]: Bronzen der Sammlung Trau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9392#0169
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
157

Stirn ein kleiner Haarknoten. Der Ausdruck des Gesichtes ist lei-
dend. — Sehr ausgeführt.

41. Herakles.

H. 0'07. — Gefunden (1860) auf dem Zollfelde (Kärnten).

EL, nackt bis auf das durch Striche und Punkte charakterisirtc
Fell, welches in zwei dicken Partien von der an der Hüfte liegen-
den L. herabhängt, steht auf beiden Füssen. Die R. ist etwas ab-
wärts ausgestreckt. Haupt-, Bart- und Schamhaar, sowie Brust-
warzen und Nabel sind eingekratzt. Die Augen sind vertieft, das
Gesicht das eines Affen.

Ausserordentlich rohe einheimische Arbeit.

42. Herakles.

H. 0*057. — Abgebrochen ein Theil der Keule. — Gekauft von dem Türken
Achmed; angeblich aus Constantinopel.

H., nackt bis auf die Löwenhaut, welche um den 1. Unterarm
geschlungen ist und von ihm herunterhängt, schreitet mit dem 1.
Fusse vor. Der ganze Oberkörper ist zurückgebogen und nach 1.
gewendet. Das bärtige zurückgelehnte Haupt blickt mit weinseligem
Ausdruck über die 1. Schulter. Der r. Arm ist über die Höhe des
Kopfes emporgehoben, die Hand horizontal geschlossen. Die L.
trug die Keule, von welcher nur ein Stück Stiel in der Hand und
das kulbige Ende an der Schulter erhalten ist.

Herakles im Komos. Ausserordentlich lebendige, trotz der
Kleinheit ungemein durchgeführte Arbeit: besonders sind Rücken
und Leib in der starken Wendung aus der Vorderansicht in die
Profilstellung meisterhaft behandelt.

43. Dioskur.

H. 0"075. — Abgebrochen der r. Arm am Ellbogen. — Gekauft von einem
griechischen Händler; angeblich aus Athen.

D. — r. Standbein, das I. zurückgesetzt — stützt die L. in
die Hüfte, die R. ist nach 1. ausgestreckt. Bekleidet ist er mit
Chlamys, welche auf der r. Schulter gespangt und über die 1. Schulter
geschlagen ist: sie ist dann von hinten über den 1. Unterarm ge-
zogen und hängt vorne bis zum Knie herab. Auf dem Kopfe trägt
er einen Spitzhut mit Stern.

Gute, wie es scheint, griechische Arbeit.

*
 
Annotationen