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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 3.1879

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Petersen, Eugen: Die Gruppe der Tyrannenmörder: auf einem Lekythos der Sammlung Scaramanga in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.9393#0091
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finden. Mir scheint in der That nur eine Form der Gruppe denk-
bar und nur eine möglich, aber nicht diejenige, die man gewöhnlich
annimmt. Wenn ich die folgende Auseinandersetzung im Wesent-
lichen so belasse, wie sie geschrieben war, ehe ich die Lekythos
Scaramanga kennen lernte, so hoffe ich, dass man dies nicht durch
vorgefasste Meinung erklärlich, sondern durch die dargelegten Gründe
gerechtfertigt finden werde.

Gewöhnlich folgt man nämlich Friederichs, dem Entdecker der
Neapler Copien, welcher in der Archäol. Zeitung 1859, 65 und Bau-
steine S. 32 behauptete, dass Harmodios als der jüngere, feurigere,
schwerer gekränkte voranstehen müsse, so Benndorf a. O. S. 311
und 314: Aristogitone raccoglie ancoraper Vassalto le sueforze rimuovendo
le braccia dritte e ferme come chi sta in aspettativa, so Kekule a. O.,
so Michaelis Annali 1875, 19, und auch Overbeck a. 0. S. 41, welcher
die beiden Freunde nicht parallel, sondern convergierend vordringen
lässt, giebt Harmodios den Vortritt. Einzig und allein, so viel ich
gesehen, Schwabe in den quaestiones archaeologicae I S. 7 (Dorpater
Programm 1869) traf das Rechte, nur dass er durch den Schein bei
d verführt, von der unbegreiflichen Vorstellung ausgieng, die Freunde
hätten einander die Vorderseite, den Beschauern jederseits die Rück-
seite zugekehrt und, als er das Fundament dieser Ansicht wanken
sah, in den quaest. arch. II, 1 (Dorp. Progr. 1870), sich Overbeck
angeschlossen zu haben scheint. Die beiden Figuren sind allerdings
parallel und nah bei einander zu stellen, und zwar Aristogeiton, der
Aeltere, im Original nach Ausweis von a c* und jetzt namentlich von e
Bärtige, soweit voran, dass von der Seite gesehen die vier Unter-
schenkel etwa gleichen Abstand haben. Dafür sprechen folgende
Umstände:
 
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