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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 3.1879

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Sacken, Carl von: Neuere Erwerbungen der Antikensammlung des A. h. Kaiserhauses
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https://doi.org/10.11588/diglit.9393#0154
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der kais. Sammlung weniger zu, als dies in früheren Jahren der Fall
war. Die bedeutenderen neueren Gegenstände sind folgende:

Gelübdestein des Signifers der XIII. Legion Vindilicius
Cupitus mit der Darstellung der Felsengeburt des Mithras, von Ma-
jonica in diesen Blättern publicirt II. Jahrg. S. 41.

Schöne Ära, dem Jupiter Ammon von Mercurius gewidmet,
vom Jahre 234 (s. I. Jahrg. S. 138).

Zwei Wasserleitungsröhren aus Thon, 50 Ctm. hoch, 22 Ctm.
Durchm., 12 Ctm. im Lichten, eine derselben mit dem Stempel:
tit. cvssi. Seltsamer Weise waren sie als Stützen einer Suspensura
bei einem kleinen, nächst Deutsch-Altenburg i. J. 1876 aufgedeckten
Bade verwendet, statt der sonst üblichen Ziegelpfeiler und mitten
unter solchen.

Deckel eines kleinen Gefässes, 4*8 Ctm. Durchm., von
sehr merkwürdiger, im Alterthume seltener Technik; er ist nämlich
mit sehr feiner zierlicher Tauschirarbeit, die ein zartes Epheugewinde,
umrahmt von einer fortlaufenden Schneckenverzierung darstellt,
durch aufgeschlagenen Silberdraht hergestellt, bedeckt. Die Aus-
führung ist höchst sorgfältig. In der Mitte befindet sich eine kleine
Scheibe von Eisen, mit einem Silberplättchen überzogen, das er-
hobene Ornamente gehabt zu haben scheint, von einem Stift im
Mittelpunkte durchbohrt, an dem sich wohl ein Knopf befand.

Fibula von Silber, 6 Ctm. lang, auf dem Bügel ein am Rande
eingefeilter Kamm mit acht Durchbohrungen, wodurch er das An-
sehen eines fortlaufenden Lilienornamentes erhält; der Dorn, der
sich charnierartig an dem eisernen Stifte eines kleinen Querknebels
bewegte, fehlt.

Sämmtliche Gegenstände sind Geschenk des Bürgermeisters
von Deutsch-Altenburg, Herrn Carl Hollitzer.

16. Von Ebergassing.

Im Herbste des verflossenen Jahres fand ein Grundbesitzer
dicht bei der nordöstlichen Ecke des Friedhofes einen Kinder-
sarkophag aus grobem Leithasandstein, bedeckt mit einer roh be-
hauenen, sehr schweren Platte. Derselbe hat auf einer Langseite
die flüchtig und unvollkommenen eingemeisselte Inschrift:

fili» an iui dvlcissimo
veracilivs et vindicilla
parentes posv

Dank der Schwere des Deckels war der Sarkophag ungeöffnet
und enthielt nebst spärlichen Resten des Leichnams noch die Bei-
 
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