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ring mit einem Türkiscamee besetzt, der einen aus einem Schnecken-
hause hervorstürzenden Hund darstellt. Einige an derselben Stätte
gefundene Stücke: ein goldener Fingerring mit Nicolo-Intaglio, dar-
auf Bonus eventus und n10e und ein anderer mit Plättchen, darauf
tgl, sowie ein glatter silberner Armring konnten nicht für die kais.
Sammlung erworben werden. (Mitth. d. Central - Com. N. F. III,
XXXII, vergl. diese Zeitschr. II, p. 171.).
21. Aus dem Grabfelde auf dem Salzberge zu Hallstatt.
Diese Fundstätte, die reichste und bedeutendste diesseits der
Alpen, welche aus mehr als 1000 geöffneten Gräbern eine grosse
Menge von Waffen, Geräthen und Schmucksachen der verschieden-
sten Art ergab, bezeichnet eine wichtige Etappe des etruskischen
Handelsverkehres. Die schönen Bronze-, Eisen- und Bernsteingegen-
stände, insbesondere die offenbar fabriksmässig hergestellten Bronze-
gefässe sind unbestreitbar italisches Fabricat, da sich die völlig
gleichen in etruskischen Gräbern vorfinden; die Ausgrabungen bei
Bologna haben dies neuerdings bestätigt. Die Hallstätter Funde
sind für unsere Kenntniss des italischen Kunsthandwerkes zur Zeit
der römischen Republik, für die Geschichte der Verbreitung seiner
Erzeugnisse und deren Nachahmung im Norden von ganz unschätz-
barem Werthe.
Ein neuerer Fund, der hervorragendste und für das Gesagte
markanteste Gegenstand, welcher der kaiserl. Antikensammlung be-
wahrt bleibt, ist ein eisernes Schwert mit Bronzescheide, auf welcher
eine etruskische Pompa in sehr guter Zeichnung fein in Contouren
gravirt ist. Nachdem ich dieses höchst bedeutende Werk alt-itali-
scher Kunst unter Beigabe einer getreuen Abbildung in den Mit-
theilungen der Central-Commission für Kunst- und historische Denk-
male, Neue Folge I, S. 1 ausführlich beleuchtet habe, beschränke
ich mich auf die Angabe der Darstellungen: an der Spitze zwei
Faustkämpfer, dann zwei Jünglinge in reich dessinirten Kleidern,
die ein ornamentirtes Rad drehen, drei mit ovalen Schilden und mit
Speeren Bewaffnete zu Fuss, vier Reiter mit Lanzen, endlich wieder
die Raddreher. Auf der Spitze der eisernen Griffangel des Schwertes
zwei Vögel, deren Augen eingesetzt waren.
22. Vom Magdalensberge in Kärnten.
Von dieser reichen Fundstätte, die sich dadurch charakterisirt,
dass ganze kleine Magazine von verschiedenen römischen Gewerbs-
leuten, deren jedes daher gleichartige Gegenstände enthält, aufge-
funden werden, sind besonders die Erzeugnisse des Schmiedehand-
werks bemerkenswerth. Die Eisengeräthe aller Art im Museum zu
ring mit einem Türkiscamee besetzt, der einen aus einem Schnecken-
hause hervorstürzenden Hund darstellt. Einige an derselben Stätte
gefundene Stücke: ein goldener Fingerring mit Nicolo-Intaglio, dar-
auf Bonus eventus und n10e und ein anderer mit Plättchen, darauf
tgl, sowie ein glatter silberner Armring konnten nicht für die kais.
Sammlung erworben werden. (Mitth. d. Central - Com. N. F. III,
XXXII, vergl. diese Zeitschr. II, p. 171.).
21. Aus dem Grabfelde auf dem Salzberge zu Hallstatt.
Diese Fundstätte, die reichste und bedeutendste diesseits der
Alpen, welche aus mehr als 1000 geöffneten Gräbern eine grosse
Menge von Waffen, Geräthen und Schmucksachen der verschieden-
sten Art ergab, bezeichnet eine wichtige Etappe des etruskischen
Handelsverkehres. Die schönen Bronze-, Eisen- und Bernsteingegen-
stände, insbesondere die offenbar fabriksmässig hergestellten Bronze-
gefässe sind unbestreitbar italisches Fabricat, da sich die völlig
gleichen in etruskischen Gräbern vorfinden; die Ausgrabungen bei
Bologna haben dies neuerdings bestätigt. Die Hallstätter Funde
sind für unsere Kenntniss des italischen Kunsthandwerkes zur Zeit
der römischen Republik, für die Geschichte der Verbreitung seiner
Erzeugnisse und deren Nachahmung im Norden von ganz unschätz-
barem Werthe.
Ein neuerer Fund, der hervorragendste und für das Gesagte
markanteste Gegenstand, welcher der kaiserl. Antikensammlung be-
wahrt bleibt, ist ein eisernes Schwert mit Bronzescheide, auf welcher
eine etruskische Pompa in sehr guter Zeichnung fein in Contouren
gravirt ist. Nachdem ich dieses höchst bedeutende Werk alt-itali-
scher Kunst unter Beigabe einer getreuen Abbildung in den Mit-
theilungen der Central-Commission für Kunst- und historische Denk-
male, Neue Folge I, S. 1 ausführlich beleuchtet habe, beschränke
ich mich auf die Angabe der Darstellungen: an der Spitze zwei
Faustkämpfer, dann zwei Jünglinge in reich dessinirten Kleidern,
die ein ornamentirtes Rad drehen, drei mit ovalen Schilden und mit
Speeren Bewaffnete zu Fuss, vier Reiter mit Lanzen, endlich wieder
die Raddreher. Auf der Spitze der eisernen Griffangel des Schwertes
zwei Vögel, deren Augen eingesetzt waren.
22. Vom Magdalensberge in Kärnten.
Von dieser reichen Fundstätte, die sich dadurch charakterisirt,
dass ganze kleine Magazine von verschiedenen römischen Gewerbs-
leuten, deren jedes daher gleichartige Gegenstände enthält, aufge-
funden werden, sind besonders die Erzeugnisse des Schmiedehand-
werks bemerkenswerth. Die Eisengeräthe aller Art im Museum zu