Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

DOI Artikel:
Schneider, Robert von: Ausgrabungen auf dem Palatin in den Jahren 1722 bis 1728: (Basaltstatuen - Wandgemälde)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0036

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
30

wird einer Zeichnung im Besitze des Cardinais Alexander Albani
gedacht und die Höhe des Bildes auf 4, die Breite auf V/% Fuss
angegeben. Aus Turnbull's Werke kannte es Winkelmann Geschichte
der Kunst VII 3, 11 (Werke ed. E;selein V S. 113), wo die unzweifel-
haft richtige Auslegung gegeben ist. Wenn auch die dargestellte
Scene unter den vorhandenen Monumenten nicht nachgewiesen werden
kann, so spricht dies ebensowenig gegen die Deutung, als die un-
gewöhnliche Kopfbedeckung mit dem Helme der Bezeichnung der
betreffenden Figur als Paris entgegensteht (zweifelhaft ob Helm oder
Mütze Millingen eine, uned. monum. II 18, 2 = Overbeck Gal. her.
Bildw. 12, 2. — Paris mit Helm im Zweikampfe mit Menelaos auf
einer etruskischen Aschenkiste: Brunn urne etrusche I 66, 1 und auf
zwei Relieftafeln Jahn Bilderchroniken S. 13, motivirt durch II.
F 336).

Fünftes Blatt, 053 hoch, 0'80 lang. Räthselhaftes Ge-
mälde. Rechts in der Ferne ein niedriger Bergzug; vorn auf
leicht gewelltem Wiesengrunde eine jonische Säule mit einem unver-
hältnissmässig grossen Becken auf dem Kapitale (rosa) über oder
hinter einem Altare, der einen hohen, ästig verzweigten Baum mit
palmähnlichen Blättern (etwa Hyphaene thebaica? Theophr. hist. •plant.
IV 2, 7 Strab. XVII 610, 611) umschliesst (vgl. die^ews ruminalis auf
dem Relief Man. delV inst. IX 47). Etwas nach links, im Vordergrunde
des Bildes steht ein Altar, worauf einige Holzscheite liegen. Ueber
diese hält eine knieende Frau (im Profil nach r.) in gelbem Chiton,
violettem Ueberwurf und weissem Kopftuch mit gestreckten Armen,
als ob sie sich zu nähern nicht wagen würde, ein sonderbar ge-
formtes Gefäss (oder zwei Gefässe: ein Topf und darüber eine
Schüssel) an dem Henkel und dem Rande. Ein darüber schwe-
bender Adler giesst in dasselbe aus einem Kruge, den er in den
Krallen hält. In einiger Entfernung rechts ein bartloser Mann (nach 1.)
mit umgewickeltem weissem Tuche, in die Hüfte gesetzter L. und
wie abwehrend erhobener R. in lebhafter aber wie von Staunen ge-
hemmter Bewegung. Die linke Hälfte des Bildes nimmt ein Ge-
bäudecomplex (zwei Bauten: ein grösserer mit Giebel und korin-
thischer Vorhalle und ein kleinerer mit flachem Dache, beide durch
eine rothe Mauer verbunden) ein, davor ein aus zwei Stufen be-
stehender Unterbau. Hier sitzt auf einem Throne mit gedrechselten
Beinen und roth und blau gestreifter Lehne ein Jüngling (nach r.)
in violettem Himation, in der erhobenen R. das Scepter und den
Blick auf den Adler gerichtet. Vor ihm (r.) nach 1. gewendet steht
 
Annotationen