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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

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Gomperz, Theodor: Dodonäische Aehrenlese, [1]: drei Weihinschriften, punctirt, auf grüner Bronze]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0065

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59

Dodonäische Aehrenlese

Im Sommer 1879 kam ein griechischer, zu Corfu wohnhafter
Ingenieur nach Wien, der Ausgrabungen in Dodona veranstaltet zu
haben behauptete, als deren Ergebniss er eine Anzahl von Antiqui-
täten vorwies, welche zum Theil von Hrn. F. Trau hier selb st er-
worben wurden. Darunter befinden sich die folgenden Inschriften,
welche Herr Trau zum Behufe der Publication freundlichst zur
Verfügung stellte.

A. Drei Weihinschriften, pnnctirt, auf grüner Bronze,

auf S. 60 iu einer Verkleinerung um zwei Fünftel der wirklichen Grösse reproducirt.

I. Ein Bronzestreifen, augenscheinlich ehemals an einem Weih-
geschenk befestigt (wie die ähnlichen Stücke bei Carapanos Dodone
et ses ruines, Planche 23, 3 und 4, oder 26, 2).

lurraipog KuTrpiog ffocpiag ueipov, ö'pYava xeip[wv] oder \e\p[6g.

Der in diesem Hexameter erscheinende Sotairos mag mit dem
PI. 23, 5 Genannten (XuuTaipos dveBnKe Aü Nouuui) identisch sein.
Letztere Inschrift gehört ebenso wie die unsrige und die beiden
folgenden höchst wahrscheinlich dem vierten Jahrhundert vor Chr.
Geb. an 5 mit Carapanos (Texte p. 41) eventuell auch an das dritte
zu denken, scheinen die Buchstabenformen zu verbieten (vgl. jetzt
Dittenberger in Satura Saupp. p. 44). Die anderweitig nicht nach-
weisbare und aller Analogien ermangelnde Namensform ist wohl
nur eine Spielart von ZiLTtipoc,'; so heisst ein aus Chaironeia gebür-
tiger, dann auf Euboia ansässiger xa^K£°T£XvrIS der Kaiserzeit bei
Kaibel Epigr. gr. 269, ferner ein Landsmann desselben ebend. 503,
endlich ein athenischer, nach Ephesos berufener Sophist ebend. 877:i
und Phüostr. vit. sophist. p. 605 (= II, 107, 2 Kays.). Der Unserige,
offenbar ein Künstler oder Kunsthandwerker, , weiht „Erzeugnisse
seiner Hand" (öpYCtvov im Sinne von epYOV bei Sophocl. Frg. 365, 5
Nauck = 464, 5 Dind. und Eurip. Phoen. 115, nach der Erklärung
der Scholien), an denen man seinen Kunstverstand ermessen
möge. (Denn diese Bedeutung, „Probestück" oder „Massstab", hat
hier offenbar uexpov; anders bei Solon Frg. 13, 52 P. L. G. 4253:
iuepTf]g aoqping uexpov emo~Tduevog oder im Epigramm 1093, 2
Kaibel: öqppa baeig näar\g uerpov e'xng (Jocpiag.) Vereinigt finden
sich die beiden hier auseinander gelegten Elemente der Kunstfertig-
keit in einer Phrase wie TioXXd ooq>f]g \epög epYCi XeXonrÖTCc (569, 3
 
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