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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

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Schneider, Robert von: Dodonäische Aehrenlese, [3]: Antiquitäten
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Benndorf, Otto: Zur Venus von Milo
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https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0072

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zweier zwischen den gewundenen Hörnern hervorkommender, zu
einem kreisförmigen Oehr geschlungener, spitz zulaufender Bänder,
0-04 h., 0-035 br. — Bronzeplättchen, 0"03 h. und br. Zwei Widder-
köpfe stossen mit der Stirn aneinander und füllen mit den schön
geschwungenen Hörnern den oberen Theil des Plättchens, während
eine zwischen den Köpfen hervorspriessende, nach unten gekehrte
Palmette mit ihrem Rankenwerk über den übrigen Raum desselben
sich verbreitet. Oben ein Oehr, in dem ein Ring (Durchm. 0 02)
sich frei bewegt. Besonders ausgezeichnet in der fein empfundenen
Modellirung der Widderköpfe (im k. k. Münz- und Antikencabinete
Inv. n. 2426). Beide Stücke intakt und von einer bläulich-grünen
Patina überzogen.

Wien ROBERT SCHNEIDER

Zur Venus von Milo

(Taf. I, II)

Auf Tafel I ist in einer Radirung von der Hand Herrn Pfründer's
auf Tafel II in Heliogravüre die Abbildung eines Marmorkopfes
gegeben, welchen der k. k. Contre - Admiral Herr Georg Ritter
von Millosicz in Tralles erworben, und im Jahre 1871 mit anderen
werthvollen Stücken seiner reichen Sammlung dem unteren Belvedere
überlassen hat1). Dort ist er jetzt linkerhand im Eingangssaale, mit
der Nummer 32 a, aufgestellt. Zugleich mit ihm wird im unteren
Belvedere ein rechter weiblicher Arm aufbewahrt, welchen Herr von
Millosicz an der Stelle, wo der Kopf gefunden wurde, nachträglich
ausgegraben hat und zugehörig glaubte. Er ist rechtwinklig gebogen,
oben rund abgearbeitet mit einem Dübelloche zum Einsetzen in die
Schulter, und an der Handwurzel glatt abgeschnitten mit einem Dübel-
loche zur Anfügung der Hand. Marmor und Patina sind sich sehr
gleich, auch die Arbeit würde gut stimmen; aber die Maasse des
Armes sind augenscheinlich zu gross. Der Oberarm hat von dem
Kopfe des Oberarmbeines bis zur Spitze des Ellbogens eine Länge
von 0'3l, während die Scheitelhöhe des Kopfes nur 0*178 beträgt.
Diese letztere zu Grunde gelegt würde sich die Länge des Oberarmes 2)
schwerlich grösser als auf 0*25 schätzen lassen, eine Differenz welche
die Möglichkeit des Zusammengehörens ausschliesst.

») Gurlitt archäol.-epigr. Mitth. I S. 2 ff.

J) Harless Lehrbuch der plastischen Anatomie II S. 177.
 
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