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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

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Brunšmid, Josip; Kubitschek, Wilhelm: Bericht über eine Reise in die Gegend zwischen Essegg und Mitrovica
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https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0117

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III

Abzweigung dieses Canals, die die grossen Sümpfe zwischen Petrovci
und Progor zu entwässern hatte und bei letzterem Orte sich mit
der Save vereinigte, ist heute verschüttet. Der Jarcinakanal selbst
begrenzt das Lager an seiner südlichen Schmalseite, die östliche
und nördliche decken etwa 2 Meter tiefe *), heute trockengelegte und
zum Theil verschüttete Gräben, hinter denen sich der hohe und
breite Wall aus unregelmässigen behauenen Steinen zusammengefügt
erhebt. Die Ebene des Lagers ist heute grösstentheils Weidegrund,
nur der nordöstliche Theil wird als Friedhof des Ortes Petrovci ver-
wendet. Die ganze Ebene bedecken Ziegel (doch ohne Stempel).
Gefässe, Statuenfragmente u. s. w. Der Boden ist überall von den
Bauern nach Baumaterial, zumal den grossen Kalksteinblöcken,
durchwühlt. So kommt es, dass sich augenblicklich keine Spur
einer Mauer oder sonstigen Anlage im Lager zeigt. Ein noch bun-
teres Bild bietet der Friedhof, den man durch einen Graben und
Erdwall vom übrigen Lager abgetrennt hatte. Es ist kein Grab,
auf dem nicht wenigstens ein antiker Stein sich findet: korinthische
Capitäle, Säulenschäfte und Basen von verschiedenen Dimensionen,
indess durchgängig beschädigt und gebrochen, Reliefe, Statuetten u.
s. w. Die beiden schönsten Stücke hat Bischof Strosmayr käuflich
an sich gebracht und in seinem Schloss zu Diakovar aufgestellt.
Es sind das der obenerwähnte sg. Zeus Sirmios und Perseus mit
dem Medusenkopf. Oft genug sind römische Inschriften von den
Steinen entfernt und durch moderne cyrillische ersetzt worden.

Der Lehrer Dlustuä hat zwei nun verlorene Stücke gesehen:

1. Fragment, publicirt C. I. L. IU, 3227.

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2. Fragment, unedirt.

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.....s. I.....ann(orum) XV[.,.] h(ic) s(itus) [e(st)].

*) Brunsmid konnte leider keine Notizen über die Maasse des Lagers u. s. w.
nehmen, sowie auch nicht ganz sichere und bestimmte Notizen über die Fundstätte
der einzelnen Stücke erhalten. — Hier und in Mitrovica hat übrigens derselbe vor-
zugsweise das epigraphische Material berücksichtigt.
 
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