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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 4.1880

DOI article:
Petersen, Eugen: Die dreigestaltige Hekate, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9394#0168

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162

Als Attribut der eingestaltigen Hekate ist die Fackel und
namentlich die doppelte oben nachgewiesen. Auch wie auf die
nationale Artemis die Fackel von Hekate oder Eileithyia oder an-
dern Localformen übergegangen, ist schon berührt15). Sie ist be-
kanntes Attribut der Tauropolos, wie der Pheraia und Bendis. Selene
hat zwar entsprechend der Deutlichkeit ihres Namens], gewöhnlich
als sprechendstes Abzeichen die Mondsichel (oder den Nimbus) da-
neben aber auch die Fackel (vgl. Eur. Suppl. 990), bei Endymion
(Jahn Arch. Beitr. S. 56), neben den capitolinischen Göttern (Jahn
a. 0. S. 85), neben Prometheus (Jahn das. S. 87). Wie Morgen-
und Abendstern, z. B. in den Endymionsdarstellungen (Jahn a. 0.
S. 59. 65 f.) oder neben dem Kopf der Selene (Denkm. alt. Kunst
II, 190), so erhält ja auch Helios die Fackel z. B. im Giganten-
kampf auf der Ära von Pergamon, statt seiner Apollon auf der Vase
des Louvre (Conze, Vorlegebl. S. VIII, 7).

Kanne und Schale: alle drei Gestalten erscheinen nur mit
der Schale neben der Fackel ausgestattet CD; zwei sich ergänzend,
mit Kanne die eine, mit Schale die andere LMNOPS; eine mit

15) S. oben Anm. 6. Andere Vasenbilder, wo Artemis zum Geschoss auch
die Fackel erhalten, wie Mon. Ined. deW Inst. VIII, 42, die Kadmosvase Gerhard Etr.
Camp. V B. C , zwei Gigantomachievasen Gerhard Trinksch. II. f. und Conze Vor-
legebl. S. VIII, 7, halte ich für überflüssig. In dem Relief Perrot Galatie etBitliynie pl. 4
wie auf den zwei römischen: Heydemann Mitth. aus d. Antikensamml. in Oberitnl.
S. 33, 20 und Denkm. alt. K.II3, 166a würde man die langbekleidete Fackelhalterin
(auf 1 und 3 mit zwei Fackeln) eher für Hekate halten (gleichwie das Bild der
Göttin beim Iphigeniaopfer, Heibig Wandgem. 1304), wäre sie nicht durch Neben-
umstände als Artemis (Diana) bezeichnet. Eher Hekate dürfte gemeint sein auf
dem von Schoene Griech. Reliefs N. 108 publicierten und dem dazu verglichenen
Relief des Britischen Museums, wenn auf letzterem nicht der Köcher sichtbar ist,
was eine Skizze mich glauben lässt. Millingens Werk ist mir nicht zur Hand. Von
Münzdarstellungen lässt Mionnets Beschreibung bei Myrlea Suppl. V S. 9, Hadriani
S. 40, Nikomedeia 8. 205, Prusia S. 223, Apollonia >S. 291, Akarnania III, 587, von
Kyzikos V S. 324, Tripolis VIII S. 295 im Tempel (und Athen Beule S. 380) zweifeln,
ob die dargestellte Fackelgöttin Artemis oder Hekate zu nennen sei. Meistens ist
durch andere Umstände die Nennung Artemis indiciert. So durch Verbindung von
Fackel und Geschoss, gelegentlich auch die Tracht, Tanagra III, 522; Megara III,
589; Aigeira IV, 22; Perinth II, 569; Ephesos VI, 205 n. 208; Descr. III, 121;
Bruttii Descr. 1, 184; die Pergaia Su. III S. 46; oder durch die kurze Tracht: Ly-
simaehia II, 535; Athen III, 578 (vgl. Beule a. O. S. 375) Kaphyai IV, 276; Man-
tineia IV, 280; Orchomenos IV. 284; Parion V, 510; Magnesia VI, 11 und 236;
Thyatira VII, 324; oder durch die Sichel, die Pergaia VII. 46, durch Hirsch Thya-
tira VII, 455 (vgl. 450); Ephesos VI, 173 vgl. 209, 146; Mytilene VI, 76; Perinth
11,577; durch den Stier oder das Ross z. B. Termessos Suppl. VII, 139.
 
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